Nach Giftanschlag in Großbritannien Merkel fordert Aufklärung durch Russland

Berlin · Kanzlerin Angela Merkel hat nach dem Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in England Antworten von Russland gefordert.

Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Foto: dpa, pgr

Es sei an Russland, "rasche Antworten auf die berechtigten Fragen der britischen Regierung zu geben", machte Merkel nach Angaben eines Sprechers am Dienstag in einem Telefonat mit der britischen Premierministerin Theresa May deutlich. Die Kanzlerin verurteilte den Anschlag demnach "auf das Schärfste".

 Sergei Skripal.

Sergei Skripal.

Foto: rtr, EI/BSP

Merkel habe versichert, sie nehme die Einschätzung der britischen Regierung zur Frage einer russischen Verantwortung für den Anschlag "außerordentlich ernst". Moskau müsse der britischen Aufforderung "nach vollständiger und umgehender Offenlegung des einschlägigen Chemiewaffenprogramms" gegenüber der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) folgen.

Merkel und May vereinbarten demnach, "in engem Austausch zu bleiben und sich gemeinsam in geeigneter Weise mit den Verbündeten und europäischen Partnern zu beraten". Die britische Regierungschefin hatte am Montagabend erklärt, Russland sei "höchstwahrscheinlich" für den Nervengift-Angriff auf den russischen Ex-Agenten Skripal und seine Tochter Julia in Großbritannien verantwortlich.

Der 66-jährige frühere Agent und seine 33-jährige Tochter waren am 4. März in Salisbury südwestlich von London bewusstlos auf einer Bank aufgefunden worden. Sie wurden mit lebensgefährlichen Vergiftungserscheinungen in ein Krankenhaus eingeliefert.

(csr)
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