Diskussion um "Nachtwölfe" Polens Außenminister verteidigt Einreiseverweigerung
Warschau/Vilnius · Die sogenannte "Siegesfahrt" des kremlnahen Rockerclubs "Nachtwölfe" weitet sich zur diplomatischen Schlammschlacht aus. Jetzt hat sich sich sogar Polens Außenminister Grzegorz Schetyna zu einer Rechtfertigung genötigt gesehen.
Der polnische Außenminister Grzegorz Schetyna hat die Einreiseverweigerung für Mitglieder des kremltreuen russischen Motorradclubs "Nachtwölfe" verteidigt. "Wir haben in zahlreichen Noten an die russische Botschaft auf fehlende Einzelheiten zur Trasse und den Übernachtungsorten hingewiesen. Es gab eine sehr aktive Korrespondenz, und die russische Seite weiß das", sagte Schetyna am Mittwoch im polnischen Rundfunk.
Polen habe zahlreichen Russen, darunter auch Motorradfahrern, die Einreise gewährt, die nach Berlin fahren wollten, um die russischen Opfer des Zweiten Weltkriegs zu ehren. Die "Siegesfahrt" der "Nachtwölfe" von Moskau nach Berlin sei aber eine "Demonstration und politische Provokation", sagte er. "Das dient nicht den polnisch-russischen Beziehungen.
Angesichts der russischen Proteste gegen die polnische Entscheidung und Äußerungen des russischen Botschafters in Warschau, dies könne nicht ohne Folgen für die bilateralen Beziehungen bleiben, sprach sich Schetyna dafür aus, "die Sache als abgeschlossen anzusehen."
Der litauische Grenzschutz wies unterdessen am Mittwoch vier russische und weißrussische Motorradfahrer an der Grenze ab, berichtete die Nachrichtenagentur BNS. Es gab keine Angaben, ob es sich um Mitglieder der "Nachtwölfe" handelte. Seit Montag hatte Litauen acht weiteren Bikern die Einreise verweigert, einer von ihnen gehörte nach eigenen Angaben den "Nachtwölfen" an.