Militäreinsatz für weitere 90 Tage Nato-Mandat für Libyen verlängert

Brüssel (RPO). Die Nato setzt ihren Militäreinsatz in Libyen auch nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar el Gaddafi zunächst fort. Die Nato-Länder verlängerten das Mandat für den Einsatz um 90 Tage, wie ein Diplomat am Mittwoch in Brüssel mitteilte.

Staatsmänner in Libyen: Erdogan, Sarkozy und Cameron
9 Bilder

Staatsmänner in Libyen: Erdogan, Sarkozy und Cameron

9 Bilder

Die Nato hatte das Kommando über den Militäreinsatz in Libyen Ende März übernommen. Die Allianz stützt sich dabei auf eine UN-Resolution, die ein Eingreifen zum Schutz der Zivilbevölkerung in dem nordafrikanischen Land erlaubt.

Über 23.000 Lufteinsätze seit März

Mit Luftangriffen auf Ziele am Boden, der Durchsetzung einer Flugverbotszone sowie eines Waffenembargos unterstützte die Nato aber de facto die Rebellen im Kampf gegen Gaddafi und dessen Truppen. Wie die Nato am Mittwoch in Brüssel mitteilte, flog sie seit Ende März 23.350 Lufteinsätze, darunter 8751 Kampfeinsätze. Deutschland beteiligt sich nicht aktiv an dem Militäreinsatz.

Die Rebellen kontrollieren inzwischen den Großteil des Landes. In Gaddafis Heimatstadt Sirte und der Wüstenstadt Bani Walid leisten die Anhänger des langjährigen Machthabers jedoch weiter Widerstand.

Das bisherige, bereits einmal verlängerte Mandat läuft in der kommenden Woche aus. Dem Sturz des untergetauchten Gaddafi zum Trotz sieht die NATO die Gefahr für Zivilisten noch nicht gebannt.

Der Einsatz werde jedoch beendet, sobald die Lage in Libyen dies zulasse, sagte NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen am Dienstag in New York. NATO-Diplomaten zufolge kann der nun verlängerte Einsatz jederzeit auch vor Ablauf der 90 Tage abgebrochen werden.

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort