Luftraumüberwachung Weniger Nato-Jets im Osten: Kaum Kritik aus baltischen Staaten

Riga · Im Baltikum werden von September an nur noch acht Nato-Kampfjets den Luftraum überwachen. Ist das angesichts der aktuellen russischen Politik angemessen? Bislang hatten die betroffenen Staaten immer zusätzliches Engagement ihrer Bündnispartner gefordert.

Russische Bomber: Zwischenfälle über Nord- und Ostsee
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Die bevorstehende Halbierung der Anzahl der Nato-Kampfjets zur Überwachung des baltischen Luftraums hat in den betroffenen Staaten zunächst kaum offene Kritik ausgelöst. Lediglich der litauische Vize-Verteidigungsminister Marijus Velicka äußerte am Mittwoch vor Journalisten Zweifel an der Angemessenheit der Entscheidung von Nato-Partnern. "Wenn Sie mich nach meiner Meinung fragen: Ich denke, es ist keine gute Zeit für eine Reduzierung", sagte er nach Angaben der Agentur BNS.

Velicka kündigte an, sein Land werde das Thema bei Gelegenheit bei den Nato-Partnern ansprechen. Auch wenn für die eigentliche Luftraumüberwachung nicht die Zahl der derzeit eingesetzten Flugzeuge nötig sei, habe man Interesse an zusätzlichen Einheiten.

Russische Bomber über Europa
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Andere Regierungspolitiker aus den baltischen Staaten hatten sich zunächst neutral geäußert. Trotz des reduzierten Engagements von Bündnispartnern gebe es keinen Grund, an der Zukunft des Einsatzes zu zweifeln, sagte der lettische Verteidigungsminister Raimonds Bergmanis in Riga. Der Stabschef der estnischen Luftwaffe, Riivo Valge, kommentierte, militärisch seien acht Flugzeuge für die Überwachung ausreichend.

Eine Nato-Sprecherin hatte am Dienstag bestätigt, dass trotz intensiver russischer Manöver von September an nicht mehr 16, sondern nur noch 8 Kampfjets für die verstärkte Luftraumüberwachung im Baltikum zur Verfügung stehen. Neben Deutschland wird lediglich Ungarn vier Maschinen stellen. Zuletzt beteiligten sich wegen der Ukrainekrise stets vier Staaten mit je vier Kampfjets.

(dpa)
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