Video zeigt Einschlag beider Flugzeuge in die WTC-Türme Neue Aufnahme von Anschlägen des 11. September aufgetaucht

New York (rpo). Kurz vor dem Jahrestag der Anschläge vom 11. September ist eine neue Videoaufzeichnung der Anschläge aufgetaucht. Es soll das einzige Videoband sein, dass beide Anschläge in New York zeigt. Gedreht hat den Film ein tschechischer Bauarbeiter.

Die Anschläge vom 11. September 2001
19 Bilder

Die Anschläge vom 11. September 2001

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Foto: AP

Die von dem tschechischen Bauarbeiter gefilmten Bilder wurden von der "New York Times" erworben, wie das Blatt auf seiner Internet-Seite mitteilte. Das einstündige Band könne den Bundesbehörden bei der Ermittlung zu den Terrorangriffen helfen, hieß es.

So könnte anhand der Bilder errechnet werden, mit welcher Geschwindigkeit das erste Flugzeug in den Wolkenkratzer einschlug und was den Nordturm genau zum Einsturz brachte. Es gibt nur eine weitere Filmaufnahme vom Aufprall des ersten Flugzeuges, gedreht von einem französischen Kamerateam.

Pavel Hlava filmte die dramatischen Ereignisse nach Angaben der "New York Times", als er sich zusammen mit zwei weiteren Personen in einem Auto über den Brooklyn Battery Tunnel Manhattan näherte. Auf der schwach auflösenden LCD-Anzeige habe er das erste Flugzeug gar nicht gesehen, als er die Kamera auf die WTC-Türme richtete, sagte er der Zeitung. Auf dem Band ist aber zu sehen, wie ein weißes Objekt den Turm trifft. Danach wirbelt Staub auf, und eine silbrige, größer werdende Wolke steigt auf.

Bei der Durchfahrt durch den Tunnel hörten Hlava, sein Bruder und sein Chef in den Radionachrichten, dass ein Flugzeug in das World Trade Center eingeschlagen sei. Als sie aus dem Tunnel kamen, sahen sie den Nordturm in Flammen aufgehen. Hlava filmte weiter und hielt fest, wie der zweite Passagier-Jet in den Südturm raste und in einen orangenen Feuerball aufging. Später, nach der Fahrt über die Brooklyn Bridge, nahm er den Einsturz des Südturms auf.

Weg mit vielen Zufällen

Hlava sagte über einen Dolmetscher, dass Sprachschwierigkeiten es ihm zunächst nicht ermöglicht hätten, das Band an die Medien zu verkaufen oder weiterzugeben. Dann habe er nach all der Zeit geglaubt, dass sich niemand mehr für das Band interessiere. Sein Chef sei zudem vehement dagegen gewesen, das Band zu verkaufen.

Beinahe wäre das vermutlich historische Band zerstört worden, berichtete Hlava. Sein Sohn habe einmal mit der Kamera herumgespielt und den Film um ein Haar gelöscht.

Der Weg zur "New York Times" führte über etliche Zufälle: Ein Freund von Hlavas Frau habe ein Kopie davon erhalten und es einem anderen tschechischen Einwanderer als Bezahlung für eine Kneipenrechnung überlassen. Eine weitere Frau habe von dem Band erfahren und einen freien Fotografen darauf aufmerksam gemacht. Der Mann namens Walter Karling bezeichnet sich nun als Hlavas Agent und hat erklärt, dass der Film an keinen Fernsehsender verkauft worden sei. Die Zeitung habe nichts dafür bezahlt. Es verlautete aber, dass der Fernsehsender ABC das Band am (heutigen) Sonntag zeigen wolle; woher er es erhielt, blieb unklar. Ein Sprecher der "New York Times" sagte, die Zeitung habe den Film nicht weitergegeben.

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