Lebensmittel für 26.000 Menschen Neuer Hilfskonvoi erreicht Ost-Ghuta

Beirut · Wichtige Hilfsgüter können von Hilfsorganisationen nach Ost-Ghuta gebracht werden. Die betroffenen Familien benötigen jedoch viel mehr, wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz klarmacht.

Syrien: Hilfskonvoi in Rebellenhochburg Ost-Ghuta
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Hilfskonvoi in Ost-Ghuta

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Foto: dpa, GHY gfh

Ein Hilfskonvoi mit Hilfsgütern für Tausende vertriebene Familien ist in das belagerte Rebellengebiet Ost-Ghuta bei Damaskus gelangt. Wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz am Donnerstag mitteilte, besteht der Konvoi aus 25 Lastwagen. "Das ist nur ein bisschen von dem, was diese Familien benötigen", schrieb das IKRK auf Twitter.

Organisiert worden seien die Hilfslieferungen gemeinsam mit den Vereinten Nationen und dem Syrischen Roten Halbmond. Der Konvoi war für die Stadt Duma bestimmt, die größte und am meisten bevölkerte in Ost-Ghuta, wie der dort ansässige Aktivist Jussef Bustani berichtete.

Das russische Militär hatte zuvor verkündet, seine humanitäre Feuerpause für einen Teil des syrischen Rebellengebietes Ost-Ghuta um zwei Tage zu verlängern. Wie das Moskauer Verteidigungsministerium mitteilte, sollte sich die Pause am Donnerstag und Freitag auf Duma konzentrieren.

Angriffe gehen weiter

Die humanitäre Pause habe bisher einer wachsenden Zahl von Zivilisten ermöglicht, sich in Sicherheit zu bringen, erklärte Generalmajor Juri Jewtuschenko nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax.
Am Mittwoch hätten 131 Menschen das Gebiet durch den humanitären Korridor verlassen. Generalmajor Wladimir Solotuchin sagte, es werde erwartet, dass es am Donnerstag rund 100 Personen sein würden.

Russland hatte die täglichen Feuerpausen Ende Februar verkündet. Bislang haben aber offenbar nur wenige Zivilisten die Gegend verlassen.

Ungeachtet dessen gingen die Angriffe der syrischen Regierungstruppen und mit ihr verbündeten russischen Kräfte auf Ost-Ghuta am Donnerstag weiter, wie syrische Aktivisten berichteten. Am siebten Jahrestag des Beginns des Aufstandes, der letztlich zu dem Bürgerkrieg in Syrien geführt hatte, wurde eine Rettungskraft der Weißhelme bei Artilleriebeschuss und Luftangriffen in Al-Hase getötet, wie die Organisation mitteilte. Ihren Ersthelfern sei es wegen der Intensität des Bombardements nicht möglich, Verletzte in Orten und Städten in dem Gebiet zu erreichen.

Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, eine Reihe von Zivilisten sei am Donnerstagmorgen auf der Flucht vor den Regierungstruppen in Hamuria beschossen worden. Dabei seien mehrere Menschen verletzt worden. Am Mittwoch wurden laut der Beobachtungsstelle in Hamuria 26 Menschen getötet.

(se)
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