Anwalt glaubt nicht an Auslieferung Puigdemont verbringt Ostern mit Milchreis weiter in Haft
Barcelona/Neumünster · Carles Puigdemont, früherer katalanischer Regionalpräsident und zurzeit Insasse der JVA Neumünster, muss an Ostern auf Festessen verzichten. Sein Anwalt ist dafür aber hoffnungsvoll, dass die Auslieferung des 55-Jährigen von Deutschland nach Spanien am Ende abgelehnt wird.
Es gebe "handfeste Elemente", die auf eine solche Entscheidung schließen ließen, sagte der spanische Anwalt Jaume Alonso-Cuevillas am Donnerstag dem katalanischen Radiosender RAC1. Gleichzeitig rief er aber zur Vorsicht auf.
Die deutsche Justiz habe ihn um Entschuldigung dafür gebeten, dass "der Fall nicht schneller gelöst werden kann, weil Ostern dazwischen liegt", so der Anwalt. Puigdemont war am Sonntag auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls in Schleswig-Holstein festgenommen worden, als er auf dem Rückweg von Finnland in sein belgisches Exil war.
Seither sitzt er in Neumünster in Gewahrsam. In Spanien wird ihm unter anderem Rebellion vorgeworfen. Die deutschen Behörden prüfen derzeit, ob er ausgeliefert wird oder nicht.
Nach Angaben von Alonso-Cuevillas soll es "viele Unregelmäßigkeiten" rund um die Festnahme des separatistischen Politikers gegeben haben. Die Inhaftierung könnte somit letztlich als "illegal" betrachtet werden.
Bis nun weitere Entscheidungen getroffen werden, sieht Puigdemonts Speiseplan "Normalkost" laut Kieler Justizministerium am Samstag Milchreis mit Zucker und Zimt vor. An den beiden Osterfeiertagen gibt es Pfefferhacksteak mit Bohnen und Kartoffeln sowie Rinderragout mit Gemüse und Nudeln.
