Regime will neuen Reaktor in Betrieb nehmen Nordkorea: Experten warnen vor Super-GAU

Seoul · Nordkorea kann nach Einschätzung von Experten in seiner Atomanlage in Yongbyon möglicherweise in den kommenden Wochen einen neuen Reaktor in Betrieb nehmen. Das US-Korea-Institut an der Johns-Hopkins-Universität vermutet, dass der "experimentelle Leichtwasserreaktor" (ELWR) in Yongbyon kurz vor der Fertigstellung stehe. Doch die Experten äußern massive Sicherheitsbedenken.

Gefährlicher neuer Reaktor: Satellitenbilder zeigen Baufortschritt
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Gefährlicher neuer Reaktor: Satellitenbilder zeigen Baufortschritt

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Satellitenbilder hätten gezeigt, dass Nordkorea die letzten Außenarbeiten an dem Reaktor ausführe, hieß es am Donnerstag auf der Website "38 North" des Instituts .Die Wissenschaftler warnen: "Wenn der Reaktor in Betrieb genommen wird, besteht die Gefahr, dass Nordkorea ihn nicht sicher bedienen kann."

Das Institut weist darauf hin, dass es zu Schwierigkeiten bei der Bedienung des Kühlsystems kommen könnte. Zudem habe Nordkorea keinerlei Erfahrung in der Herstellung der Druckbehälter, in denen der Reaktor-Kern liegt. Auch die Fähigkeit Nordkoreas bei einem Reaktorunfall wie in Fukushima angemessen zu reagieren, wird bezweifelt. Die Sicherheitsbedenken sind daher groß.

Zwar scheine es, dass der Reaktor in erster Linie der Stromerzeugung dienen soll. Doch sei auch die Produktion von Plutonium zum Bau von Atomwaffen möglich.

Falls Nordkorea über den nötigen Kernbrennstoff verfüge, könnte die Startphase bereits in den nächsten Wochen beginnen. In der Anlage zur Urananreicherung in Yongbyon könnte Nordkorea bereits ausreichend niedrig angereichertes Material produziert haben, um den Reaktor damit mehrere Jahre zu betreiben. Das sei jedoch unklar.

Der Streit um Nordkoreas Atomprogramm hatte sich zuletzt zugespitzt. Angesichts der Ausweitung von UN-Sanktionen wegen seines Atomtests im Februar hatte Pjöngjang den USA mit einem Atomschlag gedroht und den "Kriegszustand" mit Südkorea ausgerufen.

(dpa/csi)
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