Trotz Warnungen der USA Nordkorea feuert mehrere Kurzstreckenraketen ab

Seoul · Nordkorea hat drei ballistische Raketen getestet. US-Präsident Donald Trump äußerte sich zunächst nicht dazu. "Wir beobachten die Situation", teilte das Weiße Haus mit.

 In Südkorea berichteten die Fernsehsender über Nordkoreas Raketentests.

In Südkorea berichteten die Fernsehsender über Nordkoreas Raketentests.

Foto: dpa, JM

Zwei Raketen flogen nach Angaben des US-Pazifikkommandos vom Samstag rund 250 Kilometer weit. Sie hätten keine Gefahr für das US-Festland oder die US-Pazifikinsel Guam bedeutet. Das US-Militär korrigierte damit erste Angaben, wonach zwei Raketen während des Fluges abgestürzt seien. Die dritte war den Angaben zufolge schon kurz nach dem Start nahe Kittaeryong in der östlichen Provinz Kangwon explodiert.

Das südkoreanische Militär bestätigte, dass Nordkorea am Samstagmorgen (Ortszeit) "einige" Raketen in Richtung offenes Meer abgefeuert habe. Einige von ihnen seien etwa 250 Kilometer geflogen und im Japanischen Meer (koreanisch: Ostmeer) niedergegangen. Südkorea und die USA werteten weitere Informationen aus, hieß es. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea Tests mit ballistischen Raketen.

Der japanische Chefkabinettssekretär Yoshihide Suga erklärte, die Raketen seien keine direkte Bedrohung für das Land dargestellt, sie seien nicht in japanischen Gewässern gelandet. Das Büro des südkoreanischen Präsidenten hielt ein Sondertreffen des Nationalen Sicherheitsrats ab. US-Präsident Donald Trump wurde nach Angaben des Weißen Hauses über den Test informiert. "Wir beobachten die Situation", hieß es in einer Erklärung des Weißen Hauses.

Zuletzt hatte Nordkorea Ende Juli eine Interkontinentalrakete getestet. Nach Angaben von Fachleuten hätte sie auch die USA erreichen können. Daraufhin kam es zu einem verbalen Schlagabtausch zwischen der Staatsführung in Pjöngjang und Donald Trump — beide Seiten drohten einander Krieg an. Zuletzt mehrten sich aber die Anzeichen für eine Entspannung in dem Konflikt.

Südkorea und die USA halten zurzeit Militärübungen ab, bei denen mit Computern ein Krieg auf der koreanischen Halbinsel simuliert wird. Nordkorea sieht diese als Angriffsvorbereitungen. Die Übungen laufen noch bis zum 31. August. Nordkoreanische Staatsmedien berichteten am Samstag von Militärübungen, die von Staatschef Kim geleitet wurden und sich gegen Modelle richteten, die südkoreanischen Inseln nachempfunden worden seien.

Mit wiederholten Tests hat Nordkorea Land gegen Resolutionen der Vereinten Nationen (UN) verstoßen. Die USA verhängten deshalb weitere Sanktionen gegen das abgeschottete Land.

(wer/dpa/REU/ap)
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