Kurz nach Ankunft von Papst in Südkorea Nordkorea feuert mehrere Raketen ins Meer

Seoul · Nordkorea hat vor seiner Ostküste mehrere Kurzstreckenraketen ins Meer geschossen. Die Armee des kommunistischen Landes habe drei Geschosse abgefeuert, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul kurz nach der Ankunft von Papst Franziskus in Südkorea mit.

 Papst Franziskus ist in Südkorea zu einem fünftägigen Besuch gelandet.

Papst Franziskus ist in Südkorea zu einem fünftägigen Besuch gelandet.

Foto: dpa, ddz ms

Später seien noch einmal fünf weitere von der Südostküste gestartete Raketen ins Japanische Meer (Ostmeer) geschossen worden, teilte der Generalstab der südkoreanischen Armee am Donnerstag mit. Sie seien vermutlich von einem Mehrfachraketenwerfer abgefeuert worden.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche traf am Donnerstagmorgen zu einem fünftägigen Besuch in dem Land ein. Einer der geplanten Gottesdienste mit dem Papst in Seoul ist der Aussöhnung zwischen Süd- und Nordkorea gewidmet. Die Anreise von Katholiken aus dem kommunistischen Norden wurde von der Regierung in Pjöngjang aber untersagt. Nordkorea hatte den Süden in den vergangenen Monaten mit zahlreichen Raketentests provoziert. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte die Abschüsse und warf der kommunistischen Führung des Landes Mitte Juli vor, damit gegen die Resolutionen des Sicherheitsrats verstoßen zu haben.

Unterdessen ist zwei Nordkoreanern über die Seegrenze die Flucht nach Südkorea gelungen. Die beiden Männer schwammen durch das Gelbe Meer und wurden am frühen Donnerstagmorgen vor der Insel Gyodongdo von Marinesoldaten aufgegriffen, wie das Wiedervereinigungsministerium in Seoul mitteilte. Die Flüchtlinge, bei denen es sich offenbar um Vater und Sohn handele, hätten die Anerkennung als Überläufer beantragt.

Die schwer gesicherte Insel Gyodongdo liegt etwa 2,5 Kilometer von der nächstgelegenen Küste im kommunistischen Norden entfernt. Es ist sehr selten, dass Nordkoreaner über das Meer nach Südkorea gelangen. Ende Juli hatte Südkorea einen aus Seenot geretteten nordkoreanischen Fischer aufgenommen. Alljährlich versuchen hunderte Nordkoreaner die Flucht aus dem Land. Die meisten wählen den Weg über China und Drittstaaten nach Südkorea. Nord- und Südkorea befinden sich seit dem Ende des Korea-Krieges (1950 bis 1953) formell weiter im Kriegszustand.

(DEU)
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