Hinweise durch Satellitenbilder Hat Nordkorea wieder einen Atom-Reaktor in Betrieb genommen?

Wien · Satellitenbilder der UN lassen vermuten, dass die Plutoniumanlage im nordkoreanischen Yongbyon wieder aktiv ist. Das gab die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) am Montag in Wien bekannt. Das stützt die Sorge von US-Wissenschaftlern über die aktuelle nukleare Bedrohung durch das Land.

 Bereits im März 2016 waren Aktivitäten gesichtet worden (Archivbild).

Bereits im März 2016 waren Aktivitäten gesichtet worden (Archivbild).

Foto: dpa, jma pt

"Es gibt Hinweise, dass die Aufbereitungsanlage in Yongbyon wieder in Betrieb genommen wurde", sagte ein Sprecher der IAEA. Der Forschungskomplex Yongbyon gilt als wichtigste Nuklearanlage Nordkoreas.

Die UN-Behörde darf selbst keine Inspektionen nordkoreanischer Atomkraftwerke vornehmen. Bisher hatte die IAEA nur von Aktivitäten in einem Atomreaktor und einer Anlage zur Urananreicherung in Yongbyon gesprochen. Gestützt waren diese Erkenntnisse durch Satellitenaufnahmen. Nordkorea hatte zuletzt im Januar einen Atomtest durchgeführt - den vierten seit 2006.

Mit der Abspaltung von Plutonium kann man Material für Atombomben gewinnen. IAEA-Chef Yukiya Amano sprach davon, dass die IAEA "Bewegung von Fahrzeugen, Dampf, das Ablassen von Warmwasser oder der Transport von Material" wahrgenommen habe. Dies seien Hinweise für die Aktivität in der Anlage. Weitere Details nannte er nicht.

(dpa/isw)
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