Nordkorea Pjöngjang nennt US-Sanktionen "offene Kriegserklärung"

Pjöngjang/Seoul · Nordkorea hat die jüngsten US-Sanktionen gegen Diktator Kim Jong Un als "offene Kriegserklärung" bezeichnet, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA mitteilte.

 Nordkoreas Diktator Kim Jong Un.

Nordkoreas Diktator Kim Jong Un.

Foto: afp, kn

Das nordkoreanische Außenministerium erklärte die Sanktionen zum "schlimmsten Verbrechen, das niemals vergeben" werden könne. Zudem drohte Pjöngjang damit, alle diplomatischen Kanäle mit Washington abzubrechen.

Am Donnerstag haben die USA erstmals direkte Sanktionen gegen Kim Jong Un und 16 Einzelpersonen und Organisationen ausgesprochen, denen Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden.

Angesichts der wachsenden Bedrohung durch Nordkorea haben Washington und Seoul die Stationierung eines modernen Raketenabwehrsystems in Südkorea vereinbart. Das Raketenschild THAAD solle zum Schutz Südkoreas und seiner Bürger installiert werden, teilten die Verteidigungsministerien beider Länder am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Verhandlungen hatten im Februar begonnen und waren bei China und Russland auf Ablehnung gestoßen.

THAAD steht für Terminal High Altitude Area Defence, ein modernes Raketenabwehrsystem, das Geschosse abfeuert, um feindliche Raketen abzuschießen.

Nordkorea hatte im Januar erneut eine Atombombe zu Testzwecken gezündet, es war der vierte Atomwaffentest des kommunistischen Landes. Dem schlossen sich eine Reihe von Raketentests an. Nordkorea verstieß damit gegen UN-Resolutionen. Der UN-Sicherheitsrat beschloss deshalb Anfang März die bislang schärfsten Sanktionen gegen das isolierte Land.

Dennoch feuerte Nordkorea vor zwei Wochen zu Testzwecken zwei Mittelstreckenraketen des neuen Typs Musudan ab. Diese Rakete soll eine Reichweite von bis zu 4000 Kilometern haben, womit sie auch den US-Stützpunkt auf der Pazifikinsel Guam treffen könnte.

(felt/dpa/AFP)
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