Interner UN-Bericht Nordkorea soll UN-Sanktionen im großen Stil umgehen

New York · Waffengeschäfte, Cyberangriffe auf Militärgeheimnisse, illegale Exporte: Nordkorea hat Experten zufolge gegen UN-Sanktionen verstoßen und mit verbotenen Aktivitäten Millionen eingenommen.

 Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bei seiner Neujahrsansprache.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bei seiner Neujahrsansprache.

Foto: dpa

Der Staat habe Sanktionen auf Öl und Gas missachtet, kooperiere verbotenerweise mit Syrien und Myanmar bei ballistische Raketen und exportiere illegalerweise Rohstoffe, die ihm im vergangenen Jahr innerhalb von neun Monaten fast 200 Millionen Dollar (160 Millionen Euro) eingebracht hätten. Dies geht aus einem Expertenbericht für den Weltsicherheitsrat hervor.

In dem Bericht hieß es zudem, Pjöngjang habe noch immer Zugang zum globalen Finanzsystem, weil es irreführende Praktiken nutze und weil es Mängel bei der Durchsetzung der Finanzsanktionen gegen das Land gebe. Nordkorea sei noch an "weit verbreiteten Geschäften mit konventionellen Waffen und Cybermissionen für das Stehlen militärischer Geheimnisse beteiligt", schrieben die Experten.

Nordkoreanische Diplomaten spielten eine wesentliche Rolle bei den verbotenen Programmen des Landes. Die verschärften Strafmaßnahmen gegen Pjöngjang seien nicht vom "politische Wille" begleitet worden, sie durchzusetzen.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat auf nordkoreanische Tests mit Atomwaffen und ballistischen Raketen mit immer strengeren Sanktionen reagiert. Die Resolution vom Dezember begrenzte die nordkoreanischen Importe raffinierten Öls deutlich stärker. Sie genehmigte, Schiffe zu überprüfen und zu beschlagnahmen, die im Verdacht stehen, dem Schmuggeln verbotene Waren wie Kohle nach und aus Nordkorea zu dienen.

Dem Bericht zufolge hat Nordkorea weiterhin Kohle exportiert, die in Drittstaaten umgeladen worden sei und deren Herkunft mit falschen Dokumenten verschleiert worden sei. Nordkorea habe im vergangenen Jahr Kohle nach China, Malaysia, Südkorea, Russland und Vietnam exportiert und dabei gegen die Sanktionen verstoßen. Zudem habe Nordkorea für 125 Millionen Dollar Eisenerz nach China exportiert und auch damit gegen die Sanktionen verstoßen.

(das/AP)
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