"Brauchen legales System, das uns schützt" Ungarn will Flüchtlinge in Schiffscontainern unterbringen

Budapest · Ungarn hat angekündigt, Migranten in Grenzlagern in Schiffscontainern unterzubringen, solange ihre Asylanträge bearbeitet werden.

 Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban.

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban.

Foto: afp

Zudem sollten alle Flüchtlinge, die ohne Genehmigung in dem Land seien, zurück zu diesen Lagern gebracht werden, teilte der Stabschef von Ministerpräsident Viktor Orban, Janos Lazar, am Donnerstag mit.

"Wir brauchen ein legales System, das uns schützt", sagte Lazar. Debatten mit der Europäischen Kommission und weiteren Organisationen würde das Land erwarten. Doch die Sicherheitssituation in Europa habe sich verschlechtert und nicht verbessert. "Die Türkei verteidigt derzeit die Grenzen Europas. Wir wollen die ungarische Grenze stärken", sagte er. Ihm zufolge sollte die Maßnahme lediglich greifen, wenn die Regierung wegen der Einwanderungssituation einen Notstand erklärt habe - so wie es derzeit der Fall ist.

Menschenrechtsorganisationen kritisierten die Ankündigung. Ungarn halte bereits eine große Zahl von Asylsuchenden in geschlossenen Lagern. Die massenhafte, willkürliche Zahl an Verhaftungen sei seit Jahrzehnten nicht im demokratischen Europa zu sehen gewesen, sagte das ungarische Helsinki-Komitee, eine Menschenrechtsgruppe. Sie versprach, gegen Ungarn vor den Europäischen Gerichtshof zu ziehen.

(maxk/ap)
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