Neue Vorwürfe gegen US-Geheimdienst NSA spähte UN-Videokonferenzen aus

Berlin · Der umstrittene US-Geheimdienst NSA soll auch die Zentrale der Vereinten Nationen in New York abgehört haben. Betroffen waren auch Büroräume der Europäischen Union.

Wer hört wen ab - und was man dagegen tun kann
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Foto: dpa, Jens Büttner

Dem Dienst sei es im Sommer 2012 gelungen, in die interne UN-Videokonferenzanlage einzudringen und die Verschlüsselung zu knacken, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" unter Berufung auf Dokumente des US-Whistleblowers Edward Snowden.

Dies habe "für eine dramatische Verbesserung der Daten aus Video-Telekonferenzen und der Fähigkeit, diesen Datenverkehr zu entschlüsseln" gesorgt.

Die Freude darüber komme in dem geheimen NSA-Dokument mit den Worten zum Ausdruck: "Der Datenverkehr liefert uns die internen Video-Telekonferenzen der Uno (yay!)".

Wie das Magazin weiter berichtet, soll die NSA zudem die EU bei den Vereinten Nationen auch nach deren Umzug in neue Botschaftsräume im September 2012 noch ausspioniert haben.

Die NSA unterhalte in mehr als 80 Botschaften und Konsulaten weltweit ein eigenes Abhörprogramm, das intern "Special Collection Service" genannt und oft ohne das Wissen des Gastlandes betrieben werde. Einen entsprechenden Lauschposten soll die NSA demnach in Frankfurt, einen weiteren in Wien unterhalten.

Die Existenz der Lausch-Einheiten in Botschaften und Konsulaten sei unter allen Umständen geheim zu halten. Wenn sie bekannt würden, würde das "den Beziehungen zum jeweiligen Gastland schweren Schaden zufügen", zitierte "Der Spiegel" aus einem NSA-Dokument.

(dpa)
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