US-Präsident verteidigt Abkommen Obama: Atomdeal mit Iran ist "einmalige Chance im Leben"

Washington · Während Israel noch mit dem Ergebnis des Atomdeals mit dem Iran hadert, hat US-Präsident Barack Obama das Atomabkommen mit dem Iran vor Kritikern in Schutz genommen. Es handele sich um eine "einmalige Chance im Leben", um eine Nuklearbombe zu verhindern und Sicherheit im Nahen Osten zu schaffen.

Das sagte er in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der "New York Times." Die möglichen Vorteile der Einigung überwögen Risiken des Deals bei weitem. Die Vorstellung, dass Teheran nicht vom Streben nach einer atomaren Bewaffnung abgeschreckt werden könne, sei zudem "schlicht nicht der Fall", sagte Obama weiter.

Er äußerte sich vor dem Hintergrund der massiven Kritik Israels an der Rahmenvereinbarung von Lausanne, die die fünf UN-Vetomächte und Deutschland mit dem Iran getroffen haben. Sie sieht eine Beschränkung und Kontrolle des iranischen Nuklearprogramm vor, im Gegenzug will der Westen die Wirtschaftssanktionen gegen Teheran aufheben. Bis Ende Juni soll ein endgültiges Abkommen stehen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hält die Einigung für mangelhaft und will deren Abänderung erreichen oder sie ganz zu Fall bringen.

Obama äußerte sich besorgt über die von den Atomgesprächen befeuerten Spannungen in den amerikanisch-israelischen Beziehungen. Gleichwohl nehme er es jedoch persönlich, wenn er als antiisraelisch bezeichnet werde. Er hoffe, dass die Menschen verstehen, dass Unstimmigkeiten über bestimmte politische Initiativen ihn nicht zu einem Israelgegner machten, erklärte Obama.

(ap)
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