Truppenabzugs-Forderung an Russland Obama und Merkel stimmen sich wegen Krim-Krise ab

Washington · Kanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama haben in einem Telefonat über die Krise in der Ukraine beraten. Sie sind sich einig: Russland muss seine Einsatzkräfte zurückziehen und Beobachter einlassen.

Truppenabzugs-Forderung an Russland: Obama und Merkel stimmen sich wegen Krim-Krise ab
Foto: dpa, Gary Fabiano, Marijan Murat

Beide hätten besorgt auf "den Bruch des Völkerrechts durch die Militärintervention in der Ukraine" reagiert und darin übereingestimmt, "dass Russland seine Einsatzkräfte zurückziehen müsse", teilte das Weiße Haus in Washington mit. Merkel und Obama seien sich zudem einig, dass internationale Beobachter und Menschenrechtsexperten Zugang zur Krim erhalten und im Mai "freie und faire Präsidentschaftswahlen" stattfinden müssten.

Laut dem Weißen Haus plädierten sowohl der US-Präsident als auch die Kanzlerin dafür, dass Russland der raschen Bildung einer Kontaktgruppe zustimmen sollte, um einen direkten Dialog zwischen Kiew und Moskau zu ermöglichen, um "die Situation zu deeskalieren und die territoriale Integrität der Ukraine wiederherzustellen". Obama und Merkel hätten sich bei ihrem Telefonat der "einheitlichen Position" der Europäischen Union und der USA im Angesichte Russlands versichert, hieß es weiter.

Bewaffnete Männer mit russischen Fahnen hatten am Freitag Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) den Zutritt zur Krim verweigert, woraufhin die internationalen Experten - wie schon am Vortag - unverrichteter Dinge den Rückzug antraten. Die Beobachter sollen Berichte überprüfen, wonach Russland in großem Umfang Truppen auf die Krim schickte, was Moskau bestreitet.

Das Parlament auf der Krim hatte den russischen Präsidenten Wladimir Putin am Donnerstag um Aufnahme in die Russische Föderation gebeten. Ein Referendum dazu wurde für den 16. März angesetzt. Die ukrainische Übergangsregierung und der Westen wenden sich entschieden gegen eine Abspaltung der Krim und halten ein solches Referendum für unrechtmäßig.

Wegen der Entsendung russischer Truppen auf die Halbinsel hatten die USA am Donnerstag Einreiseverbote verhängt und Vermögen eingefroren. Auch die Europäische Union beschloss erste Sanktionen.

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort