Syrien-Krieg Obama verteidigt Verzicht auf Militäreinsatz in Syrien

Washington · US-Präsident Barack Obama hat die Entscheidung seiner Regierung vom vergangenen Jahr, nicht militärisch in den Syrien-Konflikt einzugreifen, verteidigt. Es sei falsch anzunehmen, dass die USA in der Lage gewesen seien, mit "ein paar gezielten Angriffen" das Elend in Syrien zu verhindern, sagte er in einem am Freitag ausgestrahlten Interview mit dem US-Sender CBS. Obama äußerte sich in Rom, bevor er zu seiner Reise nach Saudi-Arabien aufbrach.

Bürgerkriegsland Syrien: Die verlassenen Häuser von Aleppo
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Foto: Matteo Rovella

Es sei nicht so, dass sich ein Militärschlag gegen die syrische Führung unter Präsident Baschar al-Assad nicht lohne, sagte Obama. Doch die USA hätten "nach einem Jahrzehnt des Krieges" einfach ihre Grenzen erreicht. Neben den Kosten für einen solchen Einsatz verwies der US-Präsident auch darauf, dass die Verpflichtungen sich womöglich wieder zehn Jahre hingezogen hätten. Außerdem sei nicht gesagt, dass sich die Lage im Land am Ende wirklich "entscheidend" gebessert hätte.

Blutiger Bürgerkrieg in Syrien fordert bisher 146.000 Menschenleben

Mitte März 2011 hatten sich regierungskritische Demonstranten gegen die syrische Führung aufgelehnt. Die Proteste schlugen rasch in einen bewaffneten Konflikt und schließlich in einen blutigen Bürgerkrieg um. Schätzungen zufolge wurden bereits mehr als 146.000 Menschen getötet.

Nach einem Giftgasangriff im August vergangenen Jahres, bei dem hunderte Zivilisten getötet wurden, drohte Obama zwar mit einem Militärschlag gegen die syrische Führung. Damaskus wendete einen Einsatz aber ab, indem es in ein internationales Abkommen zur Vernichtung seiner Chemiewaffenbestände einwilligte.

(AFP)
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