Militäroperation in Mossul Offenbar deutsche IS-Anhängerinnen im Irak festgenommen

Berlin/Mossul · Im irakischen Mossul sind offenbar fünf IS-Anhängerinnen aus Deutschland gefasst worden. Ein Offizier der irakischen Anti-Terror-Kräfte berichtete von 20 Kämpferinnen, die in der Altstadt festgenommen worden seien.

 Szenerie aus dem vom IS befreiten Mossul (Archivbild vom 12.07.2017)

Szenerie aus dem vom IS befreiten Mossul (Archivbild vom 12.07.2017)

Foto: dpa, MA joh pat

Unter den am vergangenen Donnerstag festgesetzten Frauen seien fünf deutsche, heißt es dem Offizier zufolge. Auch die "Welt" schreibt unter Berufung auf Sicherheitskreise darüber. Nach ihren Angaben befindet sich möglicherweise auch eine 16-jährige Schülerin aus Sachsen darunter.

Der Offizier berichtete weiter, die Frauen hätten sich in Mossul in einem Tunnelsystem der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) versteckt. Sie hätten Waffen und Sprengstoffgürtel in ihrem Besitz gehabt, um die irakischen Truppen anzugreifen. Demnach arbeiteten sie für die Polizei des IS. Unter den Festgenommenen seien auch Frauen aus Russland, der Türkei, Kanada und Tschetschenien gewesen.

Die Sicherheitsbehörden prüfen Hinweise, wonach eine der Festgenommenen eine 16-Jährige aus Pulsnitz bei Dresden ist. Sie war im Sommer 2016 verschwunden, kurz nachdem sie zum Islam konvertiert war. Sie soll über Internet-Chats mit IS-Anhängern in Kontakt gestanden haben. Die Staatsanwaltschaft in Dresden ermittelte gegen sie wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, stellte die Ermittlungen wegen Abwesenheit des Mädchens aber ein.

"Es gibt neue Erkenntnisse beim Landeskriminalamt, die geprüft werden", sagte Oberstaatsanwalt Lorenz Haase nun der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn sie wieder auftaucht und eindeutig identifiziert ist, werden die Ermittlungen wieder aufgenommen."

(oko/dpa)
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