Burkina-Faso Opposition lehnt Machtergreifung durch Armee ab

Ouagadougou · Nach der Machtübernahme durch das Militär im westafrikanischen Burkina Faso haben die Opposition und Demokratieaktivisten einen zivilen Verlauf des politischen Übergangs gefordert.

Dem Sturz des langjährigen Staatschefs Blaise Compaoré dürfe keine Militärherrschaft folgen, teilten die Oppositionsparteien und Vertreter der Zivilgesellschaft am Samstag in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Es brauche einen "demokratischen und zivilen Übergang", hieß es in der Erklärung weiter. "Der aus dem Volksaufstand hervorgegangene Sieg gehört dem Volk, die Gestaltung des Übergangs fällt dem Volk zu". Für Sonntagmorgen wurde zu einer Massenkundgebung auf dem Platz der Nationen aufgerufen, dem früheren Schauplatz der Massenproteste gegen Compaoré.

Nach dem Rücktritt Compaorés hatte sich die Armee hinter den jungen Offizier Isaac Zida als Führer einer Übergangsregierung gestellt. Auch Armeechef Honoré Traoré unterstützte den bisherigen Vizekommandeur der Präsidentengarde. Einen Termin für Neuwahlen gibt es noch nicht.

Die Lage im Land war am Samstag ruhig. Die Behörden kündigten an, die Luftgrenzen wieder zu öffnen. Die Landesgrenzen sollten vorerst weiter geschlossen bleiben.

Compaoré war am Freitag nach gewaltsamen Massenprotesten gegen eine geplante Verfassungsänderung, die ihm eine dritte Amtszeit erlauben sollte, zurückgetreten. Der 63-jährige Präsident, der vor 27 Jahren bei einem Putsch die Macht übernommen hatte, floh inzwischen in die Elfenbeinküste.

Auch die Afrikanische Union (AU) verlangte am Samstag einen "zivil geführten und einvernehmlichen Übergang" in Burkina Faso. Dies entspreche "den berechtigten Erwartungen der Menschen" und werde auch die notwendige Unterstützung bewirken, mahnte AU-Chefin Nkosazana Dlamini-Zuma.

(AFP)
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