Syrien-Konferenz in der Schweiz Opposition wirft Assad Kriegsverbrechen und Folter vor

Montreux · Der syrische Oppositionsführer Ahmad al-Dscharba hat Präsident Baschar al-Assad Kriegsverbrechen vorgeworfen. Fotos aus Gefängnissen belegten, dass Gefangene gefoltert würden und Regierungstruppen Verbrechen verübten, die denen der Nazis gleichkämen, sagte Dscharba am Mittwoch bei der Friedenskonferenz in Montreux.

Dscharba ist Präsident des vom Westen unterstützten Oppositionsbündnisses Nationale Koalition. Assad sei verantwortlich für Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Dscharba forderte die syrische Regierungsdelegation auf, unverzüglich die "Genf-1-Vereinbarung" zu unterzeichnen, die eine Übergangsregierung in Syrien und einen Rückzug Assads von der Macht vorsehe. Er werde keine Gespräche darüber akzeptieren, dass Assad an der Macht bleibe, sagte Dscharba.

Am Dienstag war ein Bericht veröffentlicht worden, nach dem in Assads Gefängnissen 11.000 Inhaftierte systematisch getötet wurden. Danach hat ein früherer Fotograf der Militärpolizei 55.000 Aufnahmen in den Gefängnissen gemacht und sie der Opposition zur Verfügung gestellt, bevor er aus Syrien floh.

Die fotografierten Leichen der Gefangenen seien ausgemergelt und zeigten Folterspuren, hieß es. Manchen Toten fehlten die Augen. Andere Gefangene seien anscheinend erdrosselt oder durch Stromstöße getötet worden.

(REU)
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