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Drama in der Ost-Ukraine Russischer Kameramann filmt eigene Erschießung

Bis zum Montagabend will die EU eine Entspannung im Osten der Ukraine sehen. Doch der Tod eines russischen Kameramanns sorgt für neue Schuldzuweisungen.

 Kameramann Anatoli Kljan erlag seiner Schussverletzung.

Kameramann Anatoli Kljan erlag seiner Schussverletzung.

Foto: dpa, of jak

In der Ostukraine ist ein russischer Fernsehkameramann erschossen worden. Wie der russische Sender Erster Kanal am Montag mitteilte, saß der 68-jährige Anatoli Kljan in einem Bus mit Journalisten und Soldatenmüttern, der am Sonntagabend trotz der noch andauernden Waffenruhe beschossen wurde. Kljan, der 40 Jahre lang für den Sender gearbeitet hatte, war der fünfte Journalist, der in dem Konflikt in der Ost-Ukraine ums Leben kam.

Das russische Außenministerium beschuldigte ukrainische Soldaten, für den Angriff verantwortlich zu sein, und forderte eine unabhängige Untersuchung des Zwischenfalls.

Der Kameramann wurde beim Filmen von einer Kugel in den Bauch getroffen, wie auf den von ihm selbst aufgenommenen Bildern zu sehen war. Er filmte weiter und hört erst auf, als er zu schwach war. "Ich kann die Kamera nicht mehr länger halten", sagte er in der Aufnahme. Andere Journalisten brachten ihn in einen Wagen, der ihn in ein nahe gelegenes Krankenhaus fuhr. Dort starb er aber an seinen Verletzungen, wie der Sender mitteilte.

Der Busfahrer wurde am Kopf getroffen. Auf den Fernsehbildern ist zu sehen, wie er seine Hand an seinen blutigen Kopf hält und weiterfährt, um den Bus aus der Schusslinie zu bringen.

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Foto: dpa, kno

Nach Angaben des Ersten Kanals war die Reise von Aufständischen organisiert. Die Mütter ukrainischer Soldaten an Bord wollten demnach erreichen, dass ihre Söhne mit ihnen nach Hause zurückkehrten und waren deshalb zu einem Militärstützpunkt unterwegs.

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Foto: afp, ss/MRA

Viele Soldaten aus der Region gehören der russischsprachigen Bevölkerung an und sind solidarisch mit prorussischen Separatisten, die sich für eine Unabhängigkeit der Region von der Ukraine einsetzen. Eigentlich gilt noch bis Montagabend (2100 MESZ) ein Waffenstillstand zwischen den Rebellen und dem ukrainischen Militär. Doch kam es auch am Wochenende immer wieder zu Schusswechseln.

Der Angriff zeige, dass die ukrainischen Streitkräfte nicht an einer Deeskalation interessiert seien und die Waffenruhe missachteten, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Am Montag sollte neben der Waffenruhe auch ein Ultimatum der EU auslaufen. Bis dahin wollte der Staatenbund von Russland und den Separatisten konkrete Schritte zur Entspannung der Lage in der Ostukraine sehen. Sonst könnte es weitere Sanktionen geben, warnten die EU-Staats- und Regierungschefs am vergangenen Freitag.

(ap)
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