Ostsee US-Militär wirft Russland erneut gefährliche Flugmanöver vor

Washington · Die militärischen Spannungen zwischen den USA und Russland über der Ostsee halten an. Dabei wirft Washington Moskau vor, gefährliche Flugmanöver zu billigen.

 Eine russische Sukhoi Su-24.

Eine russische Sukhoi Su-24.

Foto: dpa, oscar sosa ase

Das US-Verteidigungsministerium warf dem russischen Militär am Samstag vor, ein US-Aufklärungsflugzeug auf "gefährliche" Weise abgefangen zu haben - was das russische Verteidigungsministerium am Sonntag bestritt. Bereits am Donnerstag hatte US-Außenminister John Kerry gesagt, nach einem Zwischenfall zwei Tage zuvor hätte das US-Militär einen russischen Kampfjet abschießen können.

Der am Samstag vom Pentagon vorgebrachte Fall ereignete sich demnach am Donnerstag. Das Aufklärungsflugzeug sei zu keinem Zeitpunkt in den russischen Luftraum eingedrungen, sagte Pentagon-Sprecherin Laura Seal, die von einem "gefährlichen und unprofessionellen" Vorgehen des russischen Abfangjägers sprach.

Der Vorfall selbst wurde vom Verteidigungsministerium in Moskau bestätigt. Demnach gab es einen Sichtkontakt zwischen der russischen Maschine vom Typ Su-27 und dem US-Aufklärer vom Typ RC-135. Während die US-Maschine zuvor "mit hoher Geschwindigkeit auf die russische Grenze zugeflogen" sei, habe sie nach dem Sichtkontakt die Richtung gewechselt und sei "von der russischen Grenze weg" geflogen. Der Flug der russischen Maschine sei "in voller Übereinstimmung mit den internationalen Regeln" erfolgt.

Russische Jets sollen extrem niedrig über US-Schiffe geflogen sein

Russische Kampfflugzeuge hatten sich in dieser Woche nach US-Angaben wiederholt in "aggressiver" Weise dem Kriegsschiff "USS Donald Cook" in der Ostsee genähert. In einem Fall sei ein Jet des Typs Su-24 in nur neun Metern Höhe über den Zerstörer hinweg geflogen, erklärte die US-Armee. Außenminister Kerry sprach von einem "rücksichtslosen, provozierenden und gefährlichen" Verhalten. "Gemäß den Einsatzregeln" hätte das russischen Flugzeug abgeschossen werden können, sagte Kerry.

Die Beziehungen zwischen den USA und Russland sind seit mehreren Jahren durch den Konflikt in der Ukraine und den Bürgerkrieg in Syrien schwer belastet. Als Folge des Ukraine-Konflikts hatten die USA ihre militärische Präsenz in Osteuropa ausgeweitet.

(felt/AFP)
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