Nach Taliban-Angriff Todesstrafe in Pakistan wieder erlaubt

Islamabad · Pakistan hat nach dem Überfall von Taliban-Extremisten auf eine Schule die Todesstrafe wieder zugelassen. Bislang war sie ausgesetzt gewesen.

Ein Regierungsausschuss habe ein Ende des Moratoriums vorgeschlagen und Ministerpräsident Nawaz Sharif habe dem zugestimmt, sagte Sharifs Sprecher am Mittwoch. Bei dem Überfall der Taliban auf eine Schule in Peshawar waren am Dienstag 141 Menschen getötet worden. 132 der Todesopfer waren Kinder.

Auch zivile Gerichte verurteilen Angeklagte weiterhin zum Tod durch Erhängen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International geht davon aus, dass mehr als 8.000 Gefangene in Pakistan im Todestrakt sitzen. Im Juni 2013 hatte Sharifs neugewählte Regierung das Moratorium schon einmal ausgesetzt, um verstärkt gegen Kriminelle und radikale Islamisten vorgehen zu können. Nach Protesten von Menschenrechtsorganisationen wurde die Entscheidung zwei Wochen später jedoch wieder zurückgenommen.

Am Dienstag hatten pakistanische Taliban an einer von der Armee betriebenen Schule in Peshawar nahe der Grenze zu Afghanistan einen der folgenschwersten Anschläge in der Geschichte des Landes verübt. Der Angriff löste in Pakistan weithin Entsetzen und Abscheu aus. Die Täter gingen nach Angaben von Augenzeugen von Klassenraum zu Klassenraum und erschossen 141 Menschen, die meisten von ihnen Schüler. Zu dem Anschlag bekannte sich die radikalislamische Rebellenbewegung Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP).

(REU/AFP)
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