Kampf gegen radikale Taliban Pakistan weitet Militäroffensive aus

Islambad (RPO). Die pakistanischen Streitkräfte haben ihre Offensive gegen Kämpfer der Taliban nördlich der Hauptstadt Islamabad ausgeweitet. Kampfflugzeuge bombardierten am Dienstag im Bezirk Buner mutmaßliche Stellungen der islamischen Fundamentalisten, wie ein Militärsprecher erklärte.

 Ein pakistianicher Soldat bewacht sein Artillerie-Geschütz in der Gegend von Timargarh.

Ein pakistianicher Soldat bewacht sein Artillerie-Geschütz in der Gegend von Timargarh.

Foto: AP, AP

Augenzeugen berichteten von Panzern und schwerer Artillerie. Zunächst gab es bei den Kämpfen rund 100 Kilometer vor Islamabad jedoch keine Informationen über Tote oder Verletzte.

Innenminister Rehman Malik sagte, dass sich noch etwa 450 Taliban-Kämpfer in dem Bezirk befänden. Die Taliban waren im April aus dem benachbarten Swat-Tal kommend, wo sie mit der Regierung einen umstrittenen Friedensvertrag geschlossen haben, zu Hunderten im Bezirk Buner einmarschiert. Nach heftiger internationaler Kritik begann Islamabad gegen die Fundamentalisten vorzugehen.

Am Freitag hieß es noch, fast alle Kämpfer hätten sich wieder aus Buner zurückgezogen. Eine zweite Militäroffensive gegen die Taliban im Bezirk Unteres Dir, der im Geltungsbereich des Friedensvertrags liegt, dauerte am Dienstag weiter an. Dabei wurden seit Sonntag nach Militärangaben mindestens 46 Menschen getötet.

Regierung und Taliban hatten im Februar für das nördliche Swat-Tal ein Friedensabkommen vereinbart. Es gestattete den Taliban, in der Region das islamische Recht, die Scharia, einzuführen. Die USA als wichtiger Verbündeter Pakistans hatten dieses Abkommen scharf kritisiert. Außenministerin Hillary Clinton beschuldigte die Regierung in Islamabad, vor den Taliban und anderen Extremisten einzuknicken.

Nach den jüngsten Militäroffensiven der Regierung bezeichneten Sprecher der Taliban den Friedensvertrag am Montag als wertlos. Der britische Premierminister Gordon Brown hatte die afghanisch-pakistanische Grenzregion am Montag in Kabul als "Brutstätte und Schmelztiegel" des Terrorismus bezeichnet.

(AP)
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