Militärmachthaber Pakistans Ex-Präsident Musharraf darf das Land verlassen

Karachi · Pakistans früherer Militärmachthaber Pervez Musharraf hat nach der Aufhebung eines Ausreiseverbots das Land verlassen. Er darf sich in den USA medizinisch behandeln lassen.

Pervez Musharraf im Kurzporträt
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Der wegen Hochverrats angeklagte frühere pakistanische Militärmachthaber Pervez Musharraf ist am Freitag von Karachi nach Dubai geflogen, wie ein Vertreter seiner Partei APLM bestätigte. Dort will er demnach einige Wochen lang bleiben, um sich dann in den USA medizinisch behandeln zu lassen.

Pakistans Regierung hatte Musharraf am Donnerstag erlaubt, das Land zu verlassen, nachdem das Oberste Gericht ein seit drei Jahren geltendes Ausreiseverbot gegen ihn aufgehoben hatte. Musharraf versprach, nach der Behandlung nach Pakistan zurückzukehren und sich allen Vorwürfen gegen ihn zu stellen. "Ich liebe mein Heimatland", sagte er laut dem Parteivertreter vor seiner Abreise.

Gegen Musharraf sind in Pakistan mehrere Gerichtsverfahren anhängig, unter anderem wird gegen ihn wegen der Ermordung der früheren Premierministerin Benazir Bhutto ermittelt. Außerdem muss er sich wegen Hochverrats vor Gericht verantworten, weil er als Präsident 2007 den Ausnahmezustand verhängt hatte.

Musharraf hatte im Oktober 1999 den damaligen Premierminister Nawaz Sharif mit einem unblutigen Militärputsch abgesetzt und selbst die Macht übernommen. Mit den Jahren mehrten sich jedoch die Konflikte mit Justiz und Opposition. Im Zuge der Krise setzte er im November 2007 die Verfassung außer Kraft, löste das Parlament auf und entließ die obersten Richter.

Letztlich lösten diese Schritte eine Protestwelle aus, die ihn im August 2008 zum Rücktritt zwang. Nach seiner Absetzung ging Musharraf mehrere Jahre ins Exil, kehrte im März 2013 aber zurück, um bei der Parlamentswahl anzutreten. Ihm wurde jedoch eine Kandidatur untersagt. Die Wahl gewann Musharrafs langjähriger Widersacher Sharif.

(rent/AFP)
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