Nach Pariser Angriffen Trump: USA "verrückt", wenn sie Flüchtlinge aufnimmt

Paris · Nach den Terroranschlägen in Paris mit mindestens 129 Toten haben mehrere republikanische Präsidentschaftsbewerber Kritik am Antiterrorkampf von US-Präsident Barack Obama geübt. Auch die demokratische Bewerberin auf das Präsidentenamt, Hillary Clinton, wurde von ihren Konkurrenten für ihr Vorgehen als US-Außenministerin angegangen.

Paris — Donald Trump: USA verrückt, wenn sie Flüchtlinge aufnimmt
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Carly Fiorina, Ex-HP-Chefin und Außenseiterkandidatin bei den Republikanern, sagte, sie sei wütend, dass Obama und Clinton 2011 den Sieg im Irak verkündet und jeglichen Rat ihrer Generäle ausgeschlagen hätten. Zu viele Waffen seien in weiten Teilen somit unbeaufsichtigt zurückgelassen worden, die von der Terrormiliz Islamischer Staat eingesammelt geworden seien, sagte Fiorina bei einem Treffen von Republikanern in Orlando im US-Staat Florida.

Donald Trump sagte auf einer Wahlkampfveranstaltung im texanischen Beaumont, die Pariser Angriffe wären "eine ganz, ganz andere Situation" gewesen, wären die Opfer mit Pistolen bewaffnet gewesen. Damit verlieh er seinen Forderungen gegen strengere Waffengesetze in seinem Land Nachdruck. Die USA sollten aggressiver gegen den IS vorgehen. Die Vereinigten Staaten seien "verrückt", wenn sie nach den Pariser Angriffen Flüchtlinge aus Syrien aufnähmen.

Anschläge in Paris: Die blutige Spur des Terrors
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Tatort Paris – die blutige Spur des Terrors

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Marco Rubio äußerte sich in einem Interview des Nachrichtensenders Fox News zu den Terroranschlägen. "Das ist ein zivilisatorischer Krieg. Das ist ein zivilisatorischer Konflikt", sagte der Senator von Florida, dem zurzeit immer bessere Chancen auf die republikanische Präsidentschaftskandidatur ausgerechnet werden. "Sie glauben, die ganze Welt müsse an das glauben, woran sie glauben, oder man stirbt."

Ohios Gouverneur John Kasich sagte in Orlando, der IS müsse durch die US-geführte Koalition zerstört werden, weil die Angriffe eine Attacke gegen die westliche Welt sei. Taten seien notwendig, Eile sei geboten, sagte Kasich. "Verhandlungen, Zwiespalt und Verzögerungen sind nicht akzeptabel."

New Jerseys Gouverneur Chris Christie rief die Terroranschläge vom 11. September 2001 ins Gedächtnis. Er fürchte, die Amerikaner hätten die Angst und Risiken vergessen, die sie nach den Anschlägen gefühlt hätten. Nun habe man gesehen, dass das Böse erneut unschuldige Menschen heimgesucht habe, sagte er ebenfalls in Orlando. "Unsere Empörung muss sich in Handeln und Entschlossenheit verwandeln." Der Gouverneur von Louisiana, Bobby Jindal, forderte ähnlich wie Kentuckys Senator Rand Paul einen stärkeren Grenzschutz.

(spol/ap)
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