Ableger gegründet "Pegida" gibt es jetzt auch in Spanien und Belgien

Madrid/Brüssel · Die islamfeindliche "Pegida"-Bewegung hat nun auch im europäischen Ausland Fuß gefasst: Ableger wurden in Spanien und Belgien gegründet.

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Foto: dpa, abu tmk

Die Gruppe teilte am Mittwoch über den Onlinedienst Twitter mit, der spanische Ableger der Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (Pegida) sei am 8. Januar gegründet worden - einen Tag nach dem islamistischen Anschlag auf die Redaktion der französischen Satire-Zeitung "Charlie Hebdo" in Paris. Die spanische "Pegida"-Gruppe hatte am Mittwoch bei Twitter 800 Anhänger sowie 2700 "Likes" auf ihrer Facebook-Seite.

"Der Islam hat keinen Platz in freien und demokratischen Gesellschaften wie Europa", schrieb die Gruppe auf Twitter. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärte die Gruppe, sie bereitete eine Demonstration vor, an der auch deutsche "Pegida"-Mitglieder teilnehmen würden. Ursprünglich hatte die erste Kundgebung am Montag vor der großen Moschee in Madrid stattfinden sollen, doch erhielt die Gruppe dafür keine Erlaubnis von den Behörden. Bei Twitter schloss sie bereits Kontakte mit rechtsextremen Gruppen wie der Falange.

In Belgien heißt der Ableger "Vlativa" (Flamen gegen die Islamisierung des Abendlandes) - er soll bereits seit dem 6. Januar aktiv sein, wie das Online-Portal nieuwsblad.be berichtet. Die Bewegung habe bereits mehr als 4000 Befürworter bei Facebook. Am 24. Januar will "Vlativa" den Angaben zufolge in Antwerpen demonstrieren.

Zu den Forderungen von "Vlativa" gehört demnach eine eingeschränkte Aufnahme von Kriegsflüchtlingen und politisch Verfolgten. Hassprediger sollten ausgewiesen werden, zudem gehörten frauenfeindliche und gewalttätige Ideologien des Islam nicht nach Europa. Die christliche Kultur sei die Kultur Westeuropas und müsse erhalten und geschützt werden.

Die "Pegida"-Bewegung hat seit ihrer Gründung im Oktober in Dresden Ableger in zahlreichen Städten sowie in mehreren Nachbarländern gegründet. Ihre Demonstrationen bringen in Dresden seit Wochen jeden Montag tausende Menschen auf die Straße, andernorts ist der Zuspruch jedoch deutlich geringer. Die Bewegung richtet sich vorwiegend gegen die angebliche Islamisierung Deutschlands sowie die aktuelle Einwanderungs- und Integrationspolitik. Ihre Anhänger äußern jedoch auch allgemein Kritik an den politischen Eliten und den Medien.

(AFP)
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