Afghanistan und Pakistan Pentagon-Beamter baute illegales Spionagenetz auf

Washington (RPO). Die US-Regierung untersucht Vorwürfe, wonach ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums eine geheime Einheit mit privaten Söldnern aufgebaut haben soll, um Extremisten in Afghanistan und Pakistan zu töten.

Die Offensive der Nato in Helmland
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Die "New York Times" berichtete am Montag, der ranghohe Pentagon-Angestellte und frühere Luftwaffen-Offizier Michael Furlong stehe im Verdacht, von einem Aufklärungsprogramm über die verschiedenen Stämme in Afghanistan Gelder abgezweigt zu haben, um damit ein Kommando zur Jagd auf Taliban-Anhänger im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet zu finanzieren.

"Die Geschichte erhebt einige schwere Vorwürfe und zieht zahlreiche Fragen nach sich, die das Ministerium prüfen wird", sagte Bryan Whitman, Sprecher des US-Verteidigungsministeriums. Ob eine formelle Untersuchung gegen Furlong eingeleitet worden sei, ließ der Sprecher offen.Eine Militärsprecherin kündigte für Montag eine ausführliche Erklärung zu den Vorwürfen an.

Wie die "New York Times" weiter berichtet, soll das Verteidigungsministerium eine Untersuchung gegen Furlong eingeleitet haben. Die geheime Einheit sei mittlerweile wohl geschlossen worden, nachdem Pentagon-Mitarbeiter über die Existenz des Kommandos gestolpert seien und Bedenken geäußert hätten. "Keine der gerechtfertigten Geheimdienstaktionen ist zwar schief gelaufen", sagte ein US-Regierungsmitarbeiter der Zeitung. "Es ist aber grundsätzlich keine gute Idee, in einem Kriegsgebiet freie Mitarbeiter rumlaufen zu haben, die einen auf James Bond machen."

Neben den angeheuerten Söldnern, die meist frühere CIA-Agenten oder einstige US-Armeeangehörige gewesen sein sollen, arbeiteten dem Zeitungsbericht zufolge auch Sozialwissenschaftler für Furlong. Der Autor Robert Young Pelton sagte der "New York Times", die US-Regierung habe ihn beauftragt, Informationen über Afghanistan zu sammeln. Furlong habe aber das von ihm recherchierte Material zweckentfremdet. "Wir haben Informationen beschafft, damit sie die Lage in Afghanistan besser einschätzen können", sagte Pelton. "Und sie haben es dazu verwendet, um Leute zu töten."

(RTR/sdr)
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