Israelische Botschaft weist Vorwürfe zurück Pentagon-Beamter soll für Israel spioniert haben

Washington (rpo). Das FBI ermittelt gegen einen Beamten des Pentagon. Der Verdacht: Er habe im Auftrag Israels spioniert und dabei geheime Dokumente des Weißen Hauses den Iran betreffend weitergegeben.

Die israelische Botschaft wies die Verdächtigungen als falsch und empörend zurück. Nach Angaben eines Gewährsmannes, der anonym bleiben wollte, dauern die Ermittlungen an. Bislang sei niemand festgenommen worden. Ein anderer Informant sagte, mit einer Festnahme sei Anfang nächster Woche zu rechnen.

Zur Person des Verdächtigen wurden keine genauen Angaben gemacht. Es hieß lediglich, er oder sie arbeite im Büro von Staatssekretär Douglas Feith, der Nummer drei im Pentagon. Feiths Aufgabenbereich umfasst unter anderem die amerikanische Politik gegenüber dem Irak und dem Iran, er gilt als einflussreicher Mitarbeiter von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld.

Das Ministerium bestätigte in einer Erklärung die Ermittlungen. Die betreffende Person habe aber keinen entscheidenden Einfluss auf die Politik der USA, hieß es. Auch könne kein Drittland über die Person Einfluss auf die amerikanische Politik nehmen.

Der Verdächtige soll den Gewährsleuten zufolge die geheimen Informationen einem Mitarbeiter der größten proisraelischen Lobbyistenorganisation, dem American Israel Public Affairs Committee (AIPAC), übergeben haben. Von dort seien sie an die israelische Regierung weitergeleitet worden sein. AIPAC-Sprecher Josh Block bezeichnete die Vorwürfe als falsch und betonte, seine Organisation arbeite in der Angelegenheit eng mit den US-Behörden zusammen.

Israel ist einer der engsten Verbündeten der Vereinigten Staaten. Dennoch hat es in der Vergangenheit Spionagefälle gegeneinander gegeben: Am bekanntesten ist der Fall des ehemaligen US-Militärbeobachters Jonathan Pollard, der 1987 wegen Spionage für Israel zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Israel hat sich wiederholt um seine Freilassung bemüht und Pollard die israelische Staatsbürgerschaft angeboten.

(ap)
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