PKK-Chef Öcalan bekommt ersten Familienbesuch seit zwei Jahren

Istanbul · Angesichts zunehmender Proteste hat die türkische Regierung erstmals seit zwei Jahren einen Besuch von Familienmitgliedern beim inhaftierten PKK-Chef Abdullah Öcalan ermöglicht. Öcalans Bruder Mehmet sei auf die Gefängnisinsel Imrali vorgelassen worden.

PKK-Chef Öcalan kündigt Waffenruhe an
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Anlässlich des islamischen Opferfestes hat die türkische Regierung Haftbesuch für den Chef der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zugelassen. Abdullah Öcalan hatte in den vergangenen zwei Jahren keine Familienangehörigen sehen dürfen. Jetzt wurde sein Bruder Mehmet auf die Gefängnisinsel Imrali gelassen, teilten Öcalans Anwälte am Sonntag über Twitter mit. Nach türkischen Medienberichten hatte die Familie des PKK-Anführers seit dem 6. Oktober 2014 keine Besuchserlaubnis mehr erhalten.

Öcalan ist als Chef der als Terrororganisation eingestuften PKK seit 1999 auf Imrali inhaftiert. Seit ein Waffenstillstand zwischen der türkischen Armee und den kurdischen Rebellen im vergangenen Sommer zerbrach, durften ihn auch seine Anwälte nicht mehr besuchen. Dutzende kurdischer Aktivisten waren deshalb vor einigen Tagen in einen Hungerstreik getreten, um Informationen über den Gesundheitszustand von Öcalan zu bekommen.

Nach dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei von Mitte Juli hatte die türkische Regierung ihr hartes Vorgehen gegen PKK-Rebellen im Südosten der Türkei und im Nordirak noch einmal verschärft. Die PKK antwortete mit einer Reihe von Anschlägen, bei denen dutzende Soldaten und Polizisten getötet wurden.

(rent/AFP)
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