Wegen Stillhalte-Deal Pornostar Stormy Daniels verklagt US-Präsident Donald Trump

Los Angeles/Washington · Die Pornodarstellerin Stormy Daniels, die 2006 eine außereheliche Beziehung mit Donald Trump gehabt haben soll, hat Klage gegen den US-Präsidenten eingereicht. Es geht dabei um eine Stillschweigevereinbarung, die sie kurz vor dem Wahltag 2016 unterzeichnet hat.

Diese Vereinbarung solle für "null und nichtig und folgenlos" erklärt werden, da Trump sie nicht persönlich unterschrieben habe, forderte Stormy Daniels in der Klageschrift, die bei einem Gericht in Los Angeles eingereicht wurde. Darin wird Trumps persönlichem Anwalt Michael Cohen zudem vorgeworfen, er habe Daniels mit Einschüchterungsversuchen zum Schweigen bringen wollen. Weder Cohen noch das Weiße Haus reagierten zunächst auf Bitten um Stellungnahme.

In der Klageschrift heißt es, Stormy Daniels, mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford, habe mit Details ihrer mutmaßlichen Affäre mit Trump in den Wochen vor der Präsidentenwahl an die Öffentlichkeit gehen wollen. Demnach begann ihre "intime Beziehung" zu Trump im Jahre 2006 und reichte bis ins Jahr 2007 hinein. 2005 hatte Trump seine Ehefrau Melania geheiratet.

Bisher hat Clifford angegeben, mit Trump Sex gehabt und dann jahrelang ein rein platonisches Verhältnis zum Immobilienmogul und späteren Präsidenten unterhalten zu haben. Dass sie eine Affäre gehabt sollen, hatte sie über einen Anwalt dementieren lassen.

Den Stillhalte-Deal sollen Clifford und Trumps Anwalt Cohen am 28. Oktober 2016 unterzeichnet haben - am 8. November fand die Wahl statt. In der Vereinbarung wird Trump als "David Dennison" und Clifford als "Peggy Peterson" bezeichnet, in einem Anhang werden jedoch ihre wahren Identitäten genannt.

Trumps Anwalt Michael Cohen gab kürzlich zu, dem Pornostar im Gegenzug für das Stillschweigen 130.000 Dollar aus eigener Tasche gezahlt zu haben. Weder die Trump-Organisation noch das Wahlkampfteam von Trump seien an der Überweisung an Clifford beteiligt gewesen. Auch sei ihm das Geld weder direkt noch indirekt erstattet worden, hatte Cohen gesagt. Auch er hat bestritten, dass es jemals eine Liaison zwischen Stormy Daniels und Trump gegeben habe.

Erst vor wenigen Wochen hatte die Pornodarstellerin erklärt, nun ihre Geschichte erzählen zu wollen. Denn nach dem Eingeständnis von Cohen, dass Schweigegeld geflossen sei, fühle sie sich auch nicht mehr an den Stillhalte-Deal gebunden.

In Cliffords Klage heißt es zudem, die Einschüchterungsversuche gegen ihre Person seien unvermindert weitergegangen. Erst vergangene Woche habe Cohen versucht, ein Schiedsverfahren gegen sie einzuleiten.

(oko)
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