Propagandavideo Nordkorea simuliert Atomangriff auf Washington

Seoul · Die Drohgebärden aus dem Reich des Kim Jong Un werden immer skurriler: Nordkorea hat in einem neuen Propagandavideo einen Atomangriff auf die USA simuliert.

Nordkorea: Kim Jong Un freut sich über Raketenstart
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Februar 2016: Kim Jong Un freut sich über Raketenstart

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Foto: afp, jyj/tbr

In dem am Samstag veröffentlichten vierminütigen Film wird die Geschichte der US-koreanischen Beziehungen dargestellt, bevor am Ende in einer Animation eine Atomrakete vor dem Lincoln-Denkmal in der US-Hauptstadt Washington einschlägt. Das Kapitol, in dem beide Kammern des US-Kongresses untergebracht sind, explodiert durch den Einschlag.

Im Bild wird auf Koreanisch der Satz eingeblendet: "Wenn US-Imperialisten sich nur einen Zentimeter auf uns zubewegen, werden wir sie umgehend mit Atomwaffen angreifen." Das Video wurde auf einer nordkoreanischen Propaganda-Website veröffentlicht. Es zeigt unter anderem Bilder aus dem Koreakrieg, die Gefangennahme des US-Spionageschiffs "Pueblo" 1968 und zum Atomkonflikt.

In den vergangenen Wochen intensivierte Nordkorea seine Propaganda-Attacken auf die USA. Die Spannungen zwischen beiden Ländern nahmen seit dem vierten Atomwaffentest Nordkoreas im Januar, auf den weitere Raketentests folgten, wieder deutlich zu.

 Südkoreaner lassen Ballons mit Flugblätter in Richtung Norden steigen.

Südkoreaner lassen Ballons mit Flugblätter in Richtung Norden steigen.

Foto: dpa, jhk jma ks

Südkoreanische Aktivisten verbreiteten am Samstag tausende Nordkorea-kritische Flugblätter im Nachbarland. Sie nutzten wie bereits bei früheren derartigen Aktionen Gas-Luftballons, um sie über die streng bewachte Grenze zu bringen. In den kommenden drei Monaten wollen die konservativen Aktivisten nach eigenen Angaben weitere Flugblätter im Norden verteilen, insgesamt sollen es zehn Millionen Flyer sein.

Im Oktober 2014 hatten nordkoreanische Grenzsoldaten Ballons mit Flugblättern abgeschossen, was einen kurzen Schusswechsel an der Grenze auslöste.

(felt/AFP)
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