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Französischer Widerstandskämpfer Raymond Aubrac ist gestorben

Paris · Frankreich trauert um einen seiner letzten großen Widerstandskämpfer: Raymond Aubrac starb nach Angaben seiner Familie am Dienstagabend im Alter von 97 Jahren.

 Raymond Aubrac ist im Alter von 97 Jahren gestorben.

Raymond Aubrac ist im Alter von 97 Jahren gestorben.

Foto: afp, -

Der 1914 als Raymond Samuel in eine jüdische Familie geborene Bauingenieur hatte sich 1940 zusammen mit seiner Frau Lucie dem Widerstand gegen die Nazis angeschlossen. Zusammen mit 13 anderen Mitgliedern der Résistance wurde der unter seinem Decknamen Aubrac bekannte Samuel von dem berüchtigten Gestapo-Chef von Lyon, Klaus Barbie, festgenommen.

Seine Frau konnte Aubrac und die 13 anderen Résistance-Mitglieder vier Monate später bei einem Gefangenentransport befreien. Diese Aktion wurde mehrfach verfilmt, zuletzt 1997 von Claude Berri. Das Paar, das zu den Vertrauten des legendären Résistance-Führers Jean Moulin gehörte, floh danach nach London.

Nach Kriegsende kümmerte sich Aubrac um den Wiederaufbau, von 1964 bis 1975 hatte er einen leitenden Posten bei der Welternährungsorganisation FAO inne. Im Vietnam-Krieg stellte das Mitglied der französischen Kommunisten für US-Präsident Henry Kissinger den Kontakt zu Rebellenführer Ho Tschi Minh her, mit dem Aubrac befreundet war.

Sarkozy würdigte ihn als Helden

Der ehemalige Widerstandskämpfer hielt zusammen mit seiner Frau, die 2007 starb, in Vorträgen vor Schülern die Erinnerung an die Résistance wach. Präsident Nicolas Sarkozy würdigte Aubrac als "heldenhafte Figur des Widerstands", der durch die Befreiungsaktion 1943 zur Legende geworden sei. "Wir haben die Pflicht, die Erinnerung in unserem gemeinsamen Gedächtnis lebendig zu halten", erklärte das Präsidialamt am Mittwoch.

Auch der sozialistische Präsidentschaftskandidat François Hollande, für dessen Wahl sich Aubrac ausgesprochen hatte, äußerte seine "tiefe Trauer". In den dunkelsten Stunden Frankreichs habe Aubrac zusammen mit seiner Frau die Kraft gehabt, sich der Nazi-Barbarei zu widersetzen.

(AFP)
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