Bürgerkrieg in Syrien Rebellen nutzen ab sofort angeblich Drohnen

Damaskus/Beirut · Die Rebellen in Syrien verfügen nach eigenen Angaben erstmals über Aufklärungs-Drohnen. Zehn unbemannte Flugzeuge seien im September von Saudi-Arabien bereitgestellt worden, sagte ein Offizier der Freien Syrischen Armee (FSA) am Donnerstag in Jordanien.

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Foto: dpa, Peter Foley

"Zum ersten Mal seit dem Beginn der Revolution ist die FSA auch in der Luft präsent." Unterdessen trafen zwölf weitere Chemiewaffenkontrolleure in Syrien ein. Bei Kämpfen gab es erneut mehrere Tote. Nach Angaben westlicher Diplomaten wurden die Drohnen zwar von Saudi-Arabien finanziert, aber von den USA sowie Frankreich geliefert. Damit solle der syrischen Opposition geholfen werden, Zivilisten zu schützen, sagte in Amman ein US-Diplomat, der ungenannt bleiben wollte.

Mit den Drohnen könnten die Bewegungen der Regierungstruppen in Echtzeit aus der Luft überwacht werden, sagte der FSA-Offizier. Die Fluggeräte würden von Kontrollzentren entlang der syrisch-türkischen Grenze und im Norden Jordaniens gesteuert. Sie hätten entscheidend zu den jüngsten militärischen Erfolgen der Rebellen im Süden und Norden Syriens beigetragen.

Die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) in Den Haag teilte mit, ihre Inspekteure hätten bislang drei Chemiewaffen-Standorte überprüft. Mit den neuen Experten sei die Zahl der in dem Bürgerkriegsland tätigen Inspekteure auf 27 gestiegen.

Die Kontrolleure halten sich seit vergangener Woche in Syrien auf, um das Giftgasarsenal des Landes zu zerstören. Die syrischen Behörden seien bisher "recht kooperativ", hatte es am Mittwoch seitens der OPCW geheißen. Bislang komme die Erfassung und Vernichtung der syrischen Chemiewaffen gut voran, so dass ein Abschluss bis Mitte 2014 realistisch erscheine. Nach Schätzungen verfügt das Regime von Präsident Baschar al-Assad über rund 1000 Tonnen Chemiewaffen.

Bei Kämpfen in dem Land kamen nach Angaben der Opposition am Donnerstag mindestens 18 Menschen ums Leben. Assads Luftwaffe habe Ziele nahe der Provinz Aleppo im Norden angegriffen. Bislang sind in dem Konflikt laut UN-Zahlen mehr als 100.000 Menschen getötet worden.

(dpa)
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