Wahlkampf-Rede in Wien Erdogan-Rede verärgert Österreichs Regierung

Eine Rede des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan in einer Halle der österreichischen Hauptstadt hat am Donnerstag tausende Anhänger und Gegner mobilisiert. Teile der Regierung in Wien reagierten verstimmt.

Mai 2014: Erdogans Auftritt in der Lanxess-Arena
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Mai 2014: Erdogans Auftritt in der Lanxess-Arena

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Foto: dpa, obe pzi

Die Rede wurde von 7000 Zuschauern in der Halle und von weiteren 6000 Zuschauern auf einer großen Leinwand außerhalb des Gebäudes verfolgt, während nach Angaben der Polizei 6000 Menschen gegen Erdogan demonstrierten. Nach Angaben der Veranstalter nahmen an der Protestkundgebung sogar 10.000 Menschen teil.

Der konservative österreichische Außenminister Sebastian Kurz beklagte mangelnden "Respekt" des ausländischen Gastes. Erdogan habe den innertürkischen Wahlkampf "in unser Land getragen und dadurch auch für Unruhe gesorgt", sagte Kurz vor Journalisten in Wien.

"Ich kann nur sagen, Respekt vor dem Gastland schaut anders aus." Der türkische Regierungschef will sich voraussichtlich im August für das Präsidentenamt bewerben. Erdogan war in ähnlicher Weise am 25. Mai vor Deutsch-Türken in Köln aufgetreten. Auch dort gab es große Gegenkundgebungen.

Die zentrale Botschaft des türkischen Ministerpräsidenten an seine Landsleute im Ausland lautet, sie sollten sich im Gastland integrieren und die dort gesprochene Sprache lernen, aber nicht assimilieren und ihre türkische Eigenart aufgeben.

(DEU)
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