Eklat in Australien Rechtsaußen-Politikerin kommt mit Burka ins Parlament

Canberra · Eine australische Rechtsaußen-Politikerin wollte ihrer Forderung Nachdruck verleihen, das Tragen der Burka in der Öffentlichkeit zu verbieten. Also entschied sie sich, vollverschleiert im Parlament zu erscheinen.

Die Vorsitzende von Australiens Rechtsaußen-Partei One Nation, Pauline Hanson, hatte Körper und Gesicht ganz mit einem schwarzen Schleier verhüllt, wie ihn Frauen in konservativen islamischen Ländern tragen. In dieser Kluft saß die 63-Jährige dann auf ihrem Platz im Senat, dem Oberhaus des australischen Parlaments.

Bei den anderen Parteien löste der Auftritt Proteste aus. Australiens konservativer Justizminister George Brandis warf der Rechtspopulistin vor, Zwietracht zu säen. "Ich würde sehr, sehr vorsichtig damit sein, die religiösen Gefühle von anderen Australiern zu beleidigen." Zugleich versicherte er: "Wir werden die Burka nicht verbieten."

Rechts-Politikerin Hanson kommt mit Burka ins australische Parlament
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Foto: dpa, LC MB RR jai

Hanson nahm den Schleier ab, um eine Frage an die Regierung zu stellen. Sie verließ den Senat dann unverschleiert, mit der Burka in der Hand. Ein muslimischer Senator der oppositionellen Labor-Partei, Sam Dastyari, bezeichnete sie als "Schande" für das Parlament.

One Nation hat vier Sitze im Senat. Die Partei fordert seit vielen Jahren ein Burka-Verbot und einen Einwanderungsstopp für Muslime.

(das/dpa)
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