Seit 28 Tagen im Hungerstreik Russischer Oppositioneller bereit zu sterben

Moskau · Der seit Wochen hungerstreikende russische Oppositionelle Oleg Schein ist nach eigenen Angaben bereit, den Tod in Kauf zu nehmen. Er und seine Anhänger würden ihren Hungerstreik so lange fortsetzen, bis es eine "neue ehrliche Wahl" gebe, sagte er der Zeitung "Kommersant" vom Donnerstag.

 Oleg Schein (vordere Reihe, zweiter von rechts) protestiert seit gut einem Monat gegen die Bürgermeisterwahl im südrussischen Astrachan.

Oleg Schein (vordere Reihe, zweiter von rechts) protestiert seit gut einem Monat gegen die Bürgermeisterwahl im südrussischen Astrachan.

Foto: afp, GEORGY ALBUROV

Wenn es sein müsse, sei er auch "bereit" zu sterben. Schein befindet sich nach eigenen Angaben seit 28 Tagen im Hungerstreik. Er protestiert mit der Aktion gegen die Bürgermeisterwahl im südrussischen Astrachan, bei der er Anfang März nach offiziellen Angaben dem Rivalen der Kreml-Partei unterlag.

Mit ihm zusammen seien bis zu 20 weitere Menschen aus Protest gegen die Wahl im Hungerstreik, sagte Schein. Der Oppositionspolitiker gehört der linksgerichteten Partei Gerechtes Russland an. Abgeordnete der Partei hatten am Mittwoch unter Protest die Duma verlassen, nachdem Regierungschef Wladimir Putin den Oppositionspolitiker wegen seines Hungerstreiks kritisiert hatte.

Offiziellen Angaben zufolge wurde Michail Stoljarow von der Regierungspartei Einiges Russland mit 60 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister von Astrachan gewählt. Auf Schein entfielen demnach 30 Prozent. Scheins Anhänger erklärten jedoch, dieser habe 47 Prozent der Stimmen erhalten und Stoljarow nur 42 Prozent.

(AFP)
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