UN-Resolution zur Gewalt in Syrien Russland kündigt Unterstützung an

Moskau · Russland will eine UN-Resolution zur Beendigung der Gewalt in Syrien unterstützen. Die Resolution müsse die Vorschläge des Sondergesandten Kofi Annan aufgreifen, erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Dienstag in Moskau.

Syrien: Kinderspiele über Gräbern
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Die syrische Armee hat nach Angaben aus der Opposition die Rebellen-Hochburg Hama beschossen. Mehrere Viertel der Stadt seien am Dienstag angegriffen worden, berichteten Regierungsgegner. Hama ist eines der Zentren der seit einem Jahr andauernden Volkserhebung gegen Präsident Baschar al-Assad.

Dabei wurden nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 8000 Menschen getötet. Ein von Rebellen in einem Vorort von Damaskus gefangengenommener General ist der Opposition zufolge freigelassen worden. Der hohe Offizier sei gegen Gefangene und 14 Leichen ausgetauscht worden.

Russland will die Syrien-Resolution im Weltsicherheitsrat aber auch weiterhin nur unter bestimmten Bedingungen unterstützen. Ein Ultimatum an die syrische Führung werde Russland als Vetomacht im Weltsicherheitsrat wie bisher nicht mittragen, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Dienstag nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau. Er wies Informationen zurück, wonach Russland seine Position in der Syrien-Frage geändert habe. Moskau unterstütze vielmehr weiter die Mission des Syrien-Beauftragten von Vereinten Nationen und Arabischer Liga, Kofi Annan.

"Wichtig ist, dass die Vorschläge von Kofi Annan öffentlich gemacht werden", betonte Lawrow. Die Führung in Moskau setze sich weiterhin für eine Einigung zwischen der syrischen Bevölkerung, der Regierung und der Opposition ein. Russland hatte immer wieder deutlich gemacht, nur eine Resolution mitzutragen, die alle Seiten des Konflikts zum Gewaltverzicht und zu gemeinsamen Verhandlungen aufruft.

Zudem fordert die Vetomacht eine Garantie, dass eine militärische Einmischung wie zuletzt etwa in Libyen ausgeschlossen wird. Lawrow kritisierte, dass über Syriens Nachbarländer weiter Waffen zur Unterstützung der Opposition eingeschleust würden. Die jüngsten Anschläge in Syrien sowie die Bewaffnung von Regierungsgegnern seien eine "Provokation", um die Anstrengungen von Kofi Annan platzen zu lassen, sagte Lawrow. Wichtig sei nun vor allem auch die Bereitstellung von humanitärer Hilfe.

(APD/dpa)
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