Trotz versprochenen Abzugs Russland rüstet angeblich auf

Washington (RPO). Entgegen der Zusage, am heutigen Montag mit dem Truppenabzug zu beginnen, verlegt Russland angeblich weitere Truppen und Militärmaterial in die Kaukasusregion. Das berichtet die "New York Times" unter Berufung auf US-Geheimdienstberichte.

Die Opfer des Krieges am Kaukasus
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Demnach hat Russland nördlich der südossetischen Hauptstadt Zchinwali Raketenwerfer stationiert, die Tiflis erreichen könnten. Außerdem würden weitere Truppen in die Region verlegt, hieß es. Ein russisches Bataillon sei von Pskow nach Beslan in Nordossetien verlegt worden.

In der Region Kostroma bereiteten sich mehrere weitere Bataillone auf eine Verlegung in den Kaukasus vor, berichtete die "NYT" weiter. Außerdem sollen russische Kriegsflugzeuge Trainingsflüge über dem Schwarzen Meer absolviert haben.

Trotz der Einigung auf eine Waffenruhe halten die russischen Truppen ihre Stellungen im georgischen Kernland nach Angaben eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP weiter besetzt.

Auf der Straße von Gori nach Tiflis parkte demnach eine lange Schlange von russischen Militärfahrzeugen, darunter 25 Panzer und 25 Truppentransporter. Der Konvoi sei bis 30 Kilometer vor Tiflis vorgerückt. Ein russischer Soldat sagte, die Einheiten seien Friedenstruppen und würden bleiben.

Ein Korrespondent der ARD berichtet, nach seinem Eindruck wolle Russland in Georgien vollendete Tatsachen schaffen. Die russische Armee zerstöre systematisch militärische Schlüsselpunkte und Infrastruktur. Vermutlich um Georgien dauerhaft die Möglichkeit zu nehmen, nochmal einen Angriff zu unternehmen.

Der russische Präsident Dmitri Medwedew hatte zuvor angekündigt, er werde am Montag mit dem Truppenabzug beginnen. Ein von der EU vermittelter Sechs-Punkte-Plan sieht neben einer Waffenruhe vor, dass die georgischen Truppen sich in ihre vorherigen Stellungen zurückziehen und die russische Armee hinter die Grenzen "vor Ausbruch der Feindseligkeiten" zurückkehrt.

(afp2)
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