Syrien Moskau dementiert Berichte über Angriff auf Feldlazarett

Moskau · Russland hat dementiert, ein Feldlazarett im Norden Syriens aus der Luft bombardiert zu haben. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte über den Angriff in der nordwestlichen Provinz Idlib berichtet.

"Ich möchte alle diese Informationen dementieren", sagte die Außenamtssprecherin Maria Sacharowa am Donnerstag in Moskau. Sie zog grundsätzlich die Glaubwürdigkeit der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in Zweifel.

Laut der in Großbritannien ansässigen oppositionsnahen Beobachtungsstelle waren bei dem Einsatz 13 Menschen getötet worden. Die Angaben der Organisation, die sich auf Netz aus Ärzten und Aktivisten vor Ort stützt, können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Rotes Kreuz: Russische Luftangriffe erschweren Hilfslieferungen

Ein Mitarbeiter der Syrian-American Medical Society, die die Behelfsklinik betrieb, sagte der Nachrichtenagentur AFP, mindestens zwei Mitarbeiter seien getötet worden. Sacharowa wies die Berichte aber zurück und sprach von "Fälschungen". "Es ist bequem, über die Ereignisse in Syrien aus London zu berichten, ohne vor Ort zu gehen", sagte die Sprecherin. Sie machte sich über die mangelnde Qualifikation des Leiters der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, lustig: Ebenso gut könne man "einen Kellner einer Pizzeria" zitieren, sagte sie.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) kritisierte, die Luftangriffe in Syrien würden die Lieferung von Hilfsgütern erschweren. "Die Luftangriffe erschweren für uns den Zugang zu gewissen Gebieten", sagte der IKRK-Regionalvertreter Robert Mardini AFP. Es sei auch schwieriger geworden, Verletzte aus dem Norden und Nordwesten Syriens in Sicherheit zu bringen. Das IKRK hatte Anfang der Woche im Zuge einer örtlichen Waffenruhe Hilfsgüter in vier umkämpfte Ortschaften bringen und Verletzte herausholen können. Laut Mardini ist dies nicht mehr möglich.

(lsa/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort