Russland feiert Sieg über Nazi-Deutschland Putin giftet in Rede vor Staatsgästen gegen die USA

Moskau · In seiner Rede anlässlich der jährlichen Parade zum Siegestag in Moskau hat der russische Präsident Wladimir Putin offenbar gegen die USA ausgeteilt. Der Staatschef sagte am Samstag, Grundprinzipien internationaler Zusammenarbeit würden zunehmend ignoriert.

Russland: Wladimir Putin feiert mit Xi Jinpi und anderen Staatsgästen
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Putin feiert mit Staatsgästen den 70. Jahrestag des Weltkriegs-Endes

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Trotz der Wichtigkeit einer solchen Kooperation habe man in den vergangenen Jahrzehnten "Versuche gesehen, eine einpolige Welt zu schaffen". Diese Redewendung wird von Russland benutzt, um das angebliche Ziel der Vereinigten Staaten zu kritisieren, das Weltgeschehen zu dominieren.

Einen Tag nach den Gedenkfeiern zum Kriegsende in ganz Europa verfolgten in Moskau hunderttausende Zuschauer eine große Militärparade auf dem Roten Platz bei den Feierlichkeiten zum Gedenken an den Sieg der Roten Armee über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg vor 70 Jahren, an der rund 16.000 Soldaten teilnahmen.

Putin und Verteidigungsminister Sergej Schogui nahmen die bislang größte Parade zum "Tag des Sieges" im Beisein von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, dem chinesischen Staatschef Xi Jinping, dem kubanischen Präsidenten Raúl Castro und anderen Spitzenpolitikern aus Indien, Nordkorea, Südafrika und ehemaligen Sowjetrepubliken ab.

Namhafte Vertreter der ehemaligen Alliierten USA, Großbritannien und Frankreich blieben den Feiern dagegen wegen des Ukraine-Konflikts fern. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) trifft erst am Sonntag in Moskau ein, um dort mit Putin am Grabmal des Unbekannten Soldaten einen Kranz niederzulegen.

In einer Ansprach vor einer Schweigeminute zum Gedenken an die Kriegsopfer dankte Putin den Völkern der ehemaligen Alliierten für ihre "Beteiligung am Sieg" über Deutschland. Putin bedankte sich auch bei anderen "antifaschistischen Ländern", in denen "im Widerstand und im Untergrund" gegen die Nazis gekämpft worden war.

Während in Westeuropa der 8. Mai 1945 als Tag der Kapitulation Deutschlands gefeiert wird, gilt in Russland der 9. Mai 1945 als "Tag des Sieges". An diesem Tag hatte der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, im Hauptquartier der Sowjettruppen in Berlin-Karlshorst die Unterzeichnung der Kapitulation wiederholt. Die Kapitulationsurkunde war bereits am Morgen des 7. Mai im französischen Reims unterzeichnet worden und am Abend des 8. Mai in Kraft getreten.

(AFP/ap)
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