Jagd auf Abu Bakr al-Bagdadi USA verdoppeln Kopfgeld für IS-Anführer

Washington · Die USA haben das Kopfgeld für die Ergreifung des IS-Anführers Abu Bakr al-Bagdadi mehr als verdoppelt. Informationen, "die zur Lokalisierung, Festnahme oder Verurteilung" des Islamisten führen, werden nun mit 25 Millionen Dollar belohnt.

 Eines der seltenen Bilder von Abu Bakr al-Bagdadi, der für den Tod tausender Zivilisten im Nahen Osten verantwortlich gemacht wird.

Eines der seltenen Bilder von Abu Bakr al-Bagdadi, der für den Tod tausender Zivilisten im Nahen Osten verantwortlich gemacht wird.

Foto: ap

Unter al-Bagdadi sei die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) verantwortlich für den Tod von tausenden Zivilisten im Nahen Osten sowie für die "brutale Ermordung zahlreicher Geiseln aus Japan, Großbritannien und den USA", erklärte das Pentagon. Zudem habe die Miliz Chemiewaffen im Irak und in Syrien eingesetzt und Terroranschläge jenseits der Grenzen ihres selbsterklärten Kalifats "ermöglicht oder angeleitet".

Im Juni 2014, kurz nach der Eroberung der irakischen Stadt Mossul durch den IS, hatte al-Bagdadi dort in einem seiner seltenen öffentlichen Auftritte das "Kalifat" des IS in Teilen des Irak und Syriens ausgerufen. In dem bislang einzigen Video ist ein Mann mit schwarzgrauem Bart, schwarzem Mantel und schwarzem Turban zu sehen.

Das Herrschaftsgebiet des "Kalifats" war zuletzt erheblich geschrumpft. Nachdem irakische Regierungstruppen die sunnitische Extremistengruppe aus Städten wie Falludscha vertrieben haben, ist Mossul die letzte große Stadt im Irak, die noch von ihr kontrolliert wird. Im vergangenen Monat richtete al-Bagdadi in einer seltenen Audiobotschaft einen Durchhalteappell an die IS-Kämpfer in Mossul. Ob er sich in der belagerten Stadt aufhält, ist aber unklar.

Nach irakischen Regierungsangaben wurde al-Bagdadi 1971 in Samara geboren. Demnach hat er vier Kinder mit seiner ersten Frau: zwei Jungen und zwei Mädchen, geboren zwischen 2000 und 2008. Einem irakischen Geheimdienstbericht zufolge hat er einen Doktor in Islamstudien und war Professor an der Universität von Tikrit. Offenbar schloss er sich nach der US-Invasion im Irak im Jahr 2003 den Aufständischen an und verbrachte einige Zeit in einem US-Militärgefängnis.

(AFP)
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