Saudi-Arabien Huthi-Rebellen sollen Rakete auf Mekka gefeuert haben

Dubai · Saudi-Arabien hat eine Rakete abgefangen, die angeblich auf die heilige Stätte Mekka gezielt haben soll. Schiitische Huthi-Rebellen im Jemen sollen das Geschoss abgefeuert haben.

 Die Pilgerstätte in Mekka.

Die Pilgerstätte in Mekka.

Foto: dpa, bsc

Das ballistische Geschoss sei am Donnerstagabend abgefangen und zerstört worden, teilten das saudiarabische Militär am Freitag mit. Ein von den Huthis kontrollierter Fernsehsender, Al-Massirah, berichtete, die Rakete sei auf den internationalen Flughafen von Dschidda gezielt worden. Die ebenfalls von der Miliz kontrollierte jemenitische Nachrichtenagentur Saba meldete, die Rakete habe den Flughafen "direkt getroffen" und großen Schaden angerichtet.

Der Flughafen liegt 75 Kilometer nordwestlich von Mekka. Nach saudiarabischen Angaben wurde die Rakete 65 Kilometer vor Mekka abgefangen. Es wäre somit der bislang am tiefsten in das Königreich reichende Angriff der Huthis gewesen, die Teile Jemens einschließlich der Hauptstadt Sanaa kontrollieren. Eine von Saudi-Arabien geführte Koalition sunnitischer arabischer Staaten unterstützt die international anerkannte Regierung Jemens im Krieg gegen die Rebellen mit Luftangriffen.

Die Huthis haben in diesem Monat bereits eine Rakete auf einen Luftwaffenstützpunkt in Taif abgefeuert, der ebenfalls in der Nähe Mekkas liegt. Die Raketen stammen aus den Arsenalen der jemenitischen Streitkräfte; meist handelt es sich um Scud-Raketen sowjetischer Bauart oder deren Varianten. Al-Massirah zufolge wurde am Donnerstagabend eine Scud-Variante mit der Bezeichnung Volcano-1 abgefeuert. Saudi-Arabien verfügt über Patriot-Raketenabwehrsysteme.

Saudi-Arabien versteht sich als Hüter der heiligen Stätten in Mekka und Medina. Diese Rolle ist wesentlicher Bestandteil der nationalen Identität und eine Säule des Machtanspruchs der Königsfamilie.

(mre/ap)
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