Rüstungsgeschäfte Saudi-Arabien ist nicht mehr an deutschen Panzern interessiert

Berlin · Nach Angaben seines neuen Botschafters in Berlin will Saudi-Arabien keine Leopard-Kampfpanzer von Deutschland kaufen.

"Super-Leopard"-Panzer sieht sogar nachts Fledermäuse
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Foto: Helmut Michelis

"Die klare Wahrheit ist, dass wir an dem Panzergeschäft nicht interessiert sind", sagte Botschafter Awwad Alawwad dem Berliner "Tagesspiegel". Waffengeschäfte seien für die Beziehung zwischen Deutschland und Saudi-Arabien "nicht ausschlaggebend", da deutsche Lieferungen weniger als ein Prozent der saudischen Rüstungsimporte ausmachten.

Der Botschafter kritisierte, die Debatte über Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien werde in Deutschland für interne politische Auseinandersetzungen missbraucht. Sofern dies nicht aufhöre, werde sein Land "zukünftig sehr zurückhaltend sein, was weitere Waffengeschäfte mit Deutschland angeht". Alawwad hatte sein Amt im Dezember angetreten.

Das Öl-reiche Saudi-Arabien ist ein wichtiger Abnehmer für Waffen aus Deutschland. Über den Verkauf von Kampfpanzern an das autoritär regierte Königreich wird seit Jahren spekuliert. In Medienberichten hatte es geheißen, Saudi-Arabien wolle bis zu 300 "Leopard 2" kaufen. 2014 lieferte Deutschland nach dem jüngsten Rüstungsexportbericht Waffen im Wert von 209 Millionen Euro an das Land. Den Export des Sturmgewehrs G36 verweigert die Bundesregierung.

(felt/dpa)
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