Saudi-Arabien und Iran Irak will zwischen Erzfeinden vermitteln

Dubai · Der Irak sei bereit, zwischen Saudi-Arabien und dem Iran zu vermitteln. Das sagte der irakische Außenminister Ibrahim al-Dschafari am Mittwoch auf einer Pressekonferenz mit seinem iranischen Kollegen Mohammed Dschawad Sarif. Dieser warf dem Erzfeind Saudi-Arabien vor, den Konflikt immer weiter anzuheizen.

 Der irakische Außenminister Ibrahim al-Dschafari (links) und sein iranischer Kollege Mohammed Dschawad Sarif auf einer gemeinsamen Pressekonferenz.

Der irakische Außenminister Ibrahim al-Dschafari (links) und sein iranischer Kollege Mohammed Dschawad Sarif auf einer gemeinsamen Pressekonferenz.

Foto: afp, AK/FC

In den Streit zwischen dem Iran und Saudi-Arabien hat sich die irakische Regierung eingeschaltet. Man sei bereit, zwischen den beiden Parteien zu vermitteln, sagte der irakische Außenminister Ibrahim al-Dschafari am Mittwoch laut Übersetzung des iranischen Senders Press TV.

Sein iranischer Kollege Mohammed Dschawad Sarif warf demnach auf der gemeinsamen Pressekonferenz Saudi-Arabien vor, den Konflikt weiter anzuheizen. "Spannungen zu schaffen ist kein Zeichen von Stärke, sondern von Schwäche."

Das sunnitisch geprägte Saudi-Arabien hatte am Wochenende einen schiitischen Geistlichen hingerichtet und für Empörung im Iran gesorgt, wo Schiiten die Mehrheit der Bevölkerung stellen. In Teheran stürmten Demonstranten die saudiarabische Botschaft und verwüsteten sie. Die Regierung in Riad brach daraufhin die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen ab.

Der Irak liegt zwischen beiden Ländern und hat eine von Schiiten geführte Regierung. Es gibt aber auch eine große sunnitische Minderheit. Auch mehr als ein Jahrzehnt nach dem Sturz von Machthaber Saddam Hussein kommt es dort immer wieder zu Spannungen zwischen Anhängern der beiden großen Strömungen im Islam.

(jf/REU)
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