Schottische Regierungschefin Sturgeon Brexit-Treffen für Schottland "tief frustrierend"

London · Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon hat sich am Montag mit Delegationen aus Nordirland und Wales mit der britischen Regierungschefin Theresa May und anderen Regierungsvertretern in London getroffen. Vom Treffen, bei dem es um den Brexit ging, war die Schottin tief enttäuscht.

 Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon hatte sich mehr vom Brexit-Treffen erhofft.

Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon hatte sich mehr vom Brexit-Treffen erhofft.

Foto: afp

Sie wisse nun nicht mehr über den Ansatz der Regierung für die Austrittsverhandlungen mit der EU als vor dem Treffen. "Es macht mir nichts aus zuzugeben, dass große Teile des Treffens tief frustrierend waren", sagte Sturgeon dem Nachrichtensender SkyNews. Sie kündigte an, Schottland werde Vorschläge für einen sogenannten "flexiblen Brexit" machen. Dadurch solle der Verbleib des Landes im Europäischen Binnenmarkt ermöglicht werden, selbst wenn der Rest Großbritanniens ausscheide, ließ Sturgeon wissen.

In einer Regierungserklärung hatte es zuvor geheißen, die Vertreter Schottlands, Wales' und Nordirlands sollten in die offiziellen Brexit-Verhandlungen einbezogen werden. Gleichzeitig teilte die Regierung aber mit, die Regionen dürften die Verhandlungen "nicht untergraben".

Die Briten hatten sich am 23. Juni in einem historischen Referendum mehrheitlich für einen Austritt aus der EU ausgesprochen. Die Wähler in Schottland und Nordirland votierten für einen Verbleib Großbritanniens in der EU, wurden aber überstimmt. Schottlands Regierung droht seitdem mit einem weiteren Unabhängigkeitsreferendum.
Eine erste Volksabstimmung zur Abspaltung des Landes war 2014 gescheitert.

(mre/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort