Krise in Westafrika Senegal marschiert in Gambia ein

Dakar · In Gambia, wo ein Machtkampf zwischen dem abgewählten und dem neuen Präsidenten tobt, sind Truppen des Nachbarlandes Senegal einmarschiert. Die Soldaten hätten am Donnerstagnachmittag die Grenze überquert, sagte ein Armeesprecher Abdoul Ndiaye in Dakar.

 Der abgewählte Präsident Gambias, Yahya Jammeh, will an der Macht bleiben.

Der abgewählte Präsident Gambias, Yahya Jammeh, will an der Macht bleiben.

Foto: afp

Ziel des Einsatzes ist es, den abgewählten Präsidenten Yahya Jammeh zur Machtübergabe an seinen Nachfolger Adama Barrow zu bewegen.

Der UN-Sicherheitsrat beschloss in New York ein Eingreifen der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) in Gambia. Der Einsatz soll demnach einen Machtwechsel mit "allen erforderlichen Maßnahmen" ermöglichen. Alle 15 Mitglieder des UN-Gremiums gaben grünes Licht für den vom Senegal eingebrachten Resolutionstext.

In dem Text ist die Rede davon, dass "zuerst politische Mittel" zur Anwendung kommen sollen, um Jammeh zum Machtverzicht zu bewegen. Die UN-Vetomacht Russland betonte, es handle sich bei der Maßnahme nicht um eine formelle Autorisierung zum Einsatz militärischer Gewalt. Nicht erwähnt ist in der Resolution etwa Kapitel 7 der UN-Charta, der Staaten den Einsatz von Gewalt erlaubt.

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort