China erhebt auch Ansprüche auf Senkaku Obama steht Japan im Inselstreit zur Seite

Tokio · US-Präsident Barack Obama bezieht Stellung und hat Japan im Streit mit China um eine Inselgruppe im Ostchinesischen Meer den Rücken gestärkt.

US-Präsident Barack Obama besucht während seiner Asienreise auch Japan. Shake-Hands mit Shinzo Abe.

US-Präsident Barack Obama besucht während seiner Asienreise auch Japan. Shake-Hands mit Shinzo Abe.

Foto: ap

Die in Japan Senkaku genannte Inselgruppe werde vom Sicherheitsvertrag zwischen den USA und Japan abgedeckt, sagte Obama am Donnerstag in Tokio nach einem Treffen mit dem japanischen Regierungschef Shinzo Abe. Die USA würden also eingreifen, wenn die Inselgruppe angegriffen würde.

Die in China Diaoyu genannte umstrittene Inselgruppe wird von Tokio kontrolliert und liegt in fischreichen Gewässern, in der Umgebung werden größere Öl- und Gasvorkommen vermutet. China schickt immer wieder Schiffe in das Seegebiet um die Insel, um Stärke zu zeigen. Mit dem Streit um die Inselgruppe verknüpft sind Auseinandersetzungen um Überflugrechte und Flugsicherheitszonen.

Zum Auftakt ihres Treffens betonten Obama und Abe die Bedeutung der strategischen Partnerschaft ihrer beiden Länder. "Die Allianz zwischen den USA und Japan ist die Grundlage für die Sicherheit der Asien-Pazifik-Region", sagte Obama. Beide Länder teilten gemeinsame demokratische Werte. Abe kündigte seinerseits an, dass seine Regierung "weiter zum Frieden in der Region" beitragen wollen.

In der Region gibt es erhebliche Spannungen und diplomatische Streitfragen. Sowohl Südkorea als auch die Volksrepublik China verfolgen mit Argwohn, ob die japanische Führung an ihre früheren Vormachtbestrebungen anknüpft. Kurz vor Obamas Ankunft in Tokio besuchten fast 150 japanische Abgeordnete den umstrittenen Yasukuni-Schrein in Tokio, in dem mit 2,5 Millionen japanischen Kriegstoten auch 14 verurteilte Kriegsverbrecher geehrt werden. Dies wurde von den Nachbarländern scharf kritisiert. Außerdem gibt es in der Region immer wieder Sorge wegen des nordkoreanischen Atomprogramms.

Obama wird am Freitag in Südkorea erwartet und besucht danach noch Malaysia und die Philippinen. Im Oktober musste er eine Asien-Reise wegen des Haushaltsstreits in den USA kurzfristig absagen. Dadurch wurde vorübergehend Obamas Absicht untergraben, die Beziehungen zum asiatischen Raum insgesamt deutlich zu verstärken.

(AFP)
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