Somalia Sieben Tote bei Terroranschlag auf UN-Mitarbeiter

Mogadischu · Die somalische Region Puntland ist bislang weitgehend von islamistischen Attentaten verschont geblieben. Jetzt hat die Al-Shabaab-Miliz auch hier zugeschlagen.

  Terroranschlag auf einen Kleinbus mit UN-Mitarbeitern im Norden Somalias.

Terroranschlag auf einen Kleinbus mit UN-Mitarbeitern im Norden Somalias.

Foto: dpa, dk ase

Bei einem Terroranschlag auf einen Kleinbus mit UN-Mitarbeitern im Norden Somalias sind am Montag mindestens sieben Menschen getötet worden. Außerdem wurden acht weitere Menschen verletzt, wie die Polizei mitteilte. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef teilte mit, vier der Getöteten seien seine Mitarbeiter. Die islamistische Al-Shabaab-Miliz bekannte sich nach Informationen des Senders Andalus zu der Gewalttat.

Ein hochrangiger Polizist sagte der Nachrichtenagentur AP, bei den Opfern handele es sich um zwei Kenianer, drei Somalis sowie je einen Ugander und einen Afghanen. Unter den Verletzten sei auch ein US-Bürger.

Die Polizei teilte mit, ein Sprengsatz sei vermutlich unter einem Sitzplatz des Busses versteckt gewesen und in Garowe, der Hauptstadt der halbautonomen Region Puntland, per Fernsteuerung gezündet worden.
Augenzeugen berichteten von einem lauten Knall in dem Bus in der Nähe der Büros des UN-Ernährungsprogramms. Körperteile lägen am Tatort verstreut. Sicherheitskräfte sperrten die Umgebung ab.

Über die Gesamtzahl der Toten gab es zunächst unterschiedliche Angaben. Garowes Polizeichef Ahmed Abdullahi Samatar sagte, sieben Menschen seien getötet worden. Polizeisprecher Ali Salad sprach von zehn Getöteten. "Es ist ein schwarzer Tag, aber die Terroristen müssen wissen, dass das Blut, das sie vergießen, nicht ungesühnt bleibt. Wir werden mit eiserner Hand gegen sie vorgehen", fügte er hinzu.

UN-Vertreter Nicholas Kay verurteilte den Anschlag auf Twitter und schrieb, er sei "schockiert und erschüttert vom Verlust von Menschenleben". Unicef erklärte, der Kleinbus sei eindeutig als Fahrzeug der Vereinten Nationen gekennzeichnet gewesen.

Anschläge sind im Norden Somalias selten. Eher kommt es im Süden des kriegszerrütteten Landes zu Attacken. Vergangene Woche wurden bei einem Angriff auf das somalische Bildungsministerium zehn Menschen getötet.

Die Al-Shabaab-Miliz wurde in Somalia zuletzt zurückgedrängt. Doch ist sie immer noch in der Lage, überall im Land Terroranschläge zu verüben. Sie bekannte sich zudem zu dem tödlichen Angriff auf die Universität von Garissa in Kenia Anfang April, bei dem 148 Menschen getötet wurden.

(ap)
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